TATSACHEN UND TRĀUME.

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 123, 6 August 1944, Page 6

TATSACHEN UND TRĀUME.

- 1 - Habe die ?2ire. I ein Kame ist Stromlin. Man hat mich ersucht, an dieser Stelle von meinen genialen, weitblickenden Gedanken® gangen einiges zum.Besten zu geben. Dies tue ich um so lieber, als wir gerade gestern fest® stellten, dass es immer noch Leute zu geben scheint, die in dem Zeitalter leben, als die Frauen 6 Unterrbeke trugen. Der Betreffende hatte namlich mindeetens 3 Hosen an, Ausser® dem sollte man nach meinem Dafurhalten die na® turlich moistens mit dem Krieg beschaftigten Gedanken vorteilhafterweise often mal auf an® dere Gegenstinde lenken, wie das ja auch der "Lager-Cnker* angestrebt hat. Zum Beispiel: Vie wird die Belt von morgen aussehen ? Wie

wird es unseres unvermaidlichen Stacheldrahtes aussehen, wenn wir hinaus kom® men, bezw. wie wird es sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickeln, wenn wir wieder daran teilnehmen kbnnen ? Auf was fQr Strassen, in was fur Automobilen, Bahnen, Sohiffen, Flugzeugen werden wir fahren ? Wie wird man Stadte bauen ? In was fur HSusern werden wir wohnen und arbeiten ? Und derglei® chen mehr. Dies sind aktuelle Fragen, die je= den von uns angehen, wenr der Stacheldraht® mensch, ein Massen-Produkt unserer Zeit, wie® der auf die Welt losgelassen wird, wenn die Eisdecke, die sich über ihn gelegt hat, all® mMhlich auftaut, wenn wir lebenshungrig uns in das Gewuhl stiirzen. Hier und da kann man ’’verruckte” Berner® kungen über dies© Dinge lesen bezw. "fantasti® sche” Zukunfts-Zeichnungen sehen. Es lohnt, sich einmal etwas naher und zusaramenfassend damit zu beschfiftigen, und man wird finden, dass es gar nicht so sehr "verriickt" und “fan® tastisch” ist. Ich erinnere nur an Jules Verne. Peine Lehre, das Ergebnis stundenianger Forschungen, ist die der Verkehrs-Philosophie. &££ Auf technische Genauigkeit erheben meine Ausfiihrungen keinen Anspruch.

Prof.Stromlin.