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KAUM GEDACHT !

( Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verboten.) 29.

Schnackenberg und ich besuchten im Laufe der nachsten Woche die ganzen umliegenden Tn= seln und erhandelten einige Tonnen TROCA-Nu= scheln, welche damals in Rabaul über £ 100 per Tonne brachten. Hatte Schnackenberg meinen Rat befolgt und die Inseln besucht, ehe wir Harry Bonds Ladung lbschten, so hatten wir viel mehr bekommen, denn Harry war knapp an Stangenta= bak — welcher in der Siidsee ein beliebter Handelsartikel ist — und unter seiner Ladung befanden sich zwei grosse Kisten dieser Ware. Harry, welcher von seiner Firma eine ziemlich gute Kommission erhielt, schickte nun natur= lich auch seinen Kutter zum Einkauf von ] u= scheln los, und dieser schnappte uns ein paar gute Posten vor der Hase weg. Rekrutiert haben wir in der ganzen Gegend keinen *£&&!&&& einzigen Arbeiter, denn die Arawes liessen sich damals ausnahmslos nur fur die H.S.A.G. anwerben, und da wir fur die leu Guinea Kompagnie rekrutierten, sah es aus, als ob wir mit leerem Schiffe in Rabaul ankommen wiirden. Erst auf der Heimreise, nachdem wir schon alle Hoffnung aufgegeben hatten, lachel= te uns die Gottin Fortunas zu. Wir hatten schon die ganze Gegend von ROTU, MOEWE-HAFEN, ABLINGI, etc. ergebnislos abgeklappert und wa= ren eben dabei, in der Nahe von WNTAGU-Hafen bei einer grosseren Ortschaft, wo wir auf der Ausreise eine ganze Nacht ohne Erfolg geankert hatten, vorbei zu segeln, als wir eine Anzahl Eingeborene, verfolgt von 2 kleinen Kanus, auf den Schooner zuschwimmen sahen. Wir drehten bei, und in Lull Koroma Nix war das ganze Deck voll Eingeborene, welche Kontrakt machen wollten, und solchen, welche sie daran zu verhind em suchten. Schnackenberg welchem es auf Grund eines vor kurzem in der Nahe ausgeraubten Schooners nicht ganz geheuer vorkaro, schickte mich mit Revolver und Schrot= flinte bewe.ffnet in die Takelage, uro das

Geschaft zu überwpWffen, wahrend er auf Deck die Personalien der so plotz= lich arbeitslustigen Jungens eufnahm, Handgeld auszahlte und mit Hilfe von Ge= schenken und guten Worten die Dorfaltesten zu trosten versuchte. Der Grund der ’’lnvasion" war eine der Dorfschonen, fur die Gunst welcher schon ver= schiedene blutige Hauereien unter den heirats= lustigen jungen ; annem stattgefunden hatten. Ich hatte die Schone gerne naher kennen ge= lernt, aber Schnackenberg trieb zur soforti= gen Weiterfahrt, ehe die 16 neuangeworbenen Jungens, welche wir dem I'adchen zu verdanken hatten, sich die Sache nochmal reiflich iiber= legten. Schnackenberg, welcher ein eingefleisch= ter alter Veiberfeind war, kam nun mit etli= chen Flaschen ‘bier seines eisernen Bestandes hervor und gab brummend zu, dass unter gewis= sen Umstanden selbst lebenslustige Dorfschone an der Sudkiiste Neu—Pommerns ihre Existenzbe= rechtigung hatten. Auf der Heimreise rekrutierten wir noch weitere 4 Jungens in der Jaquinot-3ucht, so dass wir nach einer Abwesenheit von ungefahr 6 Wochen mit 20 Arbeitem und 5 Tonnen Troca= muscheln in Rabaul anlangten. Schnackenbergs Plane fur die Zukunft, Ladung fur die Neu Guinea Kompagnie nach deren an der Nordkiiste Neu-Pommerns gelegenen Pflanzungen zu brin= gen, waren nicht ganz nach meinem Geschmack, und da ich obendrein die Absicht hatte, die Siidkuste Neu-Pommerns etwas naher kennen zu lernen, um nachher Stellung als Pflanzungs= assistent auf einer in der Nahe von hohe gelegenen Grosspflanzung zu suchen, zog ich mich aus dem Konzern zuriick und kaufte ungesehen den 56 Fuss langen Kutter KARL,wel= cher in Neu-Mecklenburg auf der 80 Meilen von Rabaul entfernten Pflanzung KO LUB E sta= tioniert war. Tch liess mich per Schooner nach der Ra= baul gegeniiber liegenden Pflanzung Labur auf Neu-Necklenburg bringen und lief von dort aus in zwei Tagen nach KOLUBE. Da ich noch keine Bootscrew hatte, muss= te ich von dem Eigenturner der Pflanzung,Herrn Hoff, zwei Mann borgen, um den Kutter nach Rabaul zu segeln. In der Bile'ubersah ich, dass der Kutter nur 1 Sack Sand als Ballast hatte, und der nachts auspringende schwere N.W. ware uns daher beinahe zum Verhangnis geworden. Trotz des doppelt gerefften Stack und Grossegels lag der Kahn über, dass man sich kaum auf Deck halten konnte. Es regnete, blitzte und donnerte, und

der Kahn ein Sieb. Ich hrtte ie ganze Nacht die Ruderpinne in den Handen und dachte des ofteren an das Sprichwort: "WHO VOULD SELL A FARM AND GO TO SEA". Als wir nach elfstiindiger Fahrt ziemlich erschopft in Rabaul anlangten, hatte mein Glaube an die Rpmantik der Seefahrt in der Siidsee eine ganz erhebliche Einbusse erlit= ten. Nichtsdestoweniger liess ich den Kutter am nachsten ] orgen bei MORI’S Schiffswerft auf die Helling ziehen und sah zu meinem Schrecken, dass an der Kupferbekleidung nicht 4 Oder 5 Flatten, wie der Verkaufer zugab, sondern wenigstens 60 Flatten kaput waren. Da meine finanziellen Verhaltnisse es mir nicht erlaubten, neue Kupferplatten zu 20 Mark das Stuck zu kaufen, liess ich das ganze Kupfer herunterreissen und bestrich den unteren Teil des Schiffsrumpfes dreimal mit einera Gemisch von heissem Teer und Pech. Nach 8 bis 10 Tagen war der Kutter wieder so eini= germassen seetiichtig, und ich brachte das Fahrzeug an die Neu Guinea Kompagnie - Pier, wo Ladung fur H.Schmidtburgk, Ablinge und Harry Bond, Arawe, genommen wurde. Ich war nun zur Abfahrt bereit, hatte aber mit Ausnahme eines neuangeworbenen Rabaul Haus- und Koch jungen namens I ® JL keine Be= saizung. Ich merkte nun, wie schwer es war, Besatzung fur ein kleines Segelfahrzeug zu finden. Es trieben sich geniigend Bootsjungen in Rabaul herum, aber sobaid sie horten, dass der Kutter keine Maschine besass, winkten sie ab. Zu meinem Gluck war gerade der Fflanzer TIMi aus Kabanga in Rabaul, welcher mir be= reitwilligst 5 Jungens leihweise zur Verfu= gung stellte; so dass ich an einem schonen Sonntag I- orgen I itte Januar 191? Rabaul auf meinem eigenen Schiffe verliess, um an der Sudkiiste Neu-Pommerns Abenteuer zu suchen !

( h’ortsetzung folgt.)

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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 122, 30 July 1944, Page 6

Word count
Tapeke kupu
935

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 122, 30 July 1944, Page 6

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