BRIEFKAST
Lieber Kamerad ’ Das schwerste Problem aller Raucher ist dies: Wo tue ich meine Asche hin ? — Obwohl man heutzutage seiten ein Heim findet, wo nicht wenigstens zwei Aschenbeoher das archi= tekturale Aussehen desselben verherrlichen, kommt es dennoch ab und zu wieder vor, dass auch nicht ein einziges dieser unentbehrli= chen Cerate fiir den Raucher in Sicht ist, Ja, es ist eine schwierige Angelegenheit, warm man sich in Gesellschaft befindet mit einem winzigen noch brennenden Zigarettenstumpen in der Hand, woran ausserdem noch ein hub= sches Ende Asche haftet, welche jede Sekunde abzubrechen droht, und - - man nicht weiss wohin damit. Der bests Rat.ist naturlich der, in sol= chen Platzen iiberhaupt nicht zu rauchen. Aber wie es unter solchen Umstanden oft ist, wenn man es mit der Angst zu tun kriegt, dam ver= lessen einen Wille und Nerven, und ohne es vorher bemerkt zu haben, befindet man sich in der besagten Klemme. Was nun tun ? Es gibt hierzu verschiedene Losungen, die hbfX= lich sind und anerkannt werden. Eine davon ist, zur Tiire hinaus zu gehen und den Überrest des Nikotin-Brbtchens unter einem Biischel Gras sorgfaltig verschwinden zu las sen j wohlbemerkt aber nicht zur Tiire oder durch das Fenster hinauszuwerfen. Sind Blumentopfe oder Vasen im Hause,so kann man auch die zweite Lbsung anwenden,die darin besteht, die Überreste darin ausser Sicht zu begraben. Die leichteste von alien ist jedoch die dritte, die schon den Fortschritt der Zeit in sich birgt: Da die meisten Hosen mit Auf= schlagen angefertigt sind, hat man schliess= lich gefunden, dass gerade diese Aufschlage erstklassige Aschenbehalter machen. Sie sind erstens gross genug, urn ein gutes Quanttun zu verbergen, und zweitens so angefertigt, urn alles, was sich darin befindet, zu verheim= lichen, ohne dadurch der Niedliohkeit des Kleides irgendwie zu schaden. Hat man so die Asche beseitigt, so wird am Ende auf dem Eussboden das Feuer ausgemacht, indem man dem Fuss leicht und sachte darauf driickt. Hierauf wird die beschmutzte Stelle mit dem Taschentuch etwas abgestaubt und der Stumpen bisweilig in die Tasche gesteckt, und somit
ist die beendet»bis - - man die "kostbaren" Überreste draussen auf freiem Felde losweraen kann. Was eine Dame in einem solchen Fall tun wiirde, weiss ich nicht. -
Dein
Lager - Onkel.
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Hononga pūmau ki tēnei tūemi
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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 122, 30 July 1944, Page 6
Word count
Tapeke kupu
363BRIEFKAST Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 122, 30 July 1944, Page 6
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