KAUM GEDACHT !
(Alls Rechte verboten.)
26.
Einige Tage nach dem Stapellauf waren wir mit der Takelage so weit, dess wir von der Vi’erft in die Nahe der Neu Guinea Kompagnie Lan* dungsbriicke segeln konnten, wo wir Ladung er* warteten. Quaselbach hatte im Laufe des Vormit® tags den neuen Anker nebst 50 Paden Kette, wel* che wir fur Geld bei’ Hernsheira ft Co. ge® kauft hatten, an Bord genommen, in der Mile aber vergessen, das Ende der Kette, welche vom Ankerspill durch eine KlUse in den Laderaum lief, am Vormast festzumachen. Als wir in der N : -ihe der N.G.C.Pier angelangt waren, gab mir Quaselbach das Signal,den Anker fallen zu lessen, was ioh auoh tat. Bas Wasser war in der NRhe der Brncke un« gefahr 7 Paden tief, und ich Hess daher circa 21 Faden Kette auslaufen und stonpte ab. Aber der Alte, welchem man, wie ich es schon gemerkt hatte, nie etwas recht machen konnte, kam mit den Worten "not enough, not enough" nach vorne und liess noch mehr Kette auslaufen.Mr schien dabei wohl vergessen zu haben, dass wir eratens nur 50 Faden Kette hatten und dass zweitena das Bnde der Kette nicht befestigt war; denn ehe er sich versah, rarselte der ganze Klimbim fiber Bord, und wir muesten den Schooner mit dem Bin* ghi nach der Briicka schleppen, up. dort festzu* machen. Quaeelbach war naturlich fucbsteufelswild und schimpfte wie ein Rohrspatz; wohl veil er
selbst daran war. Ber alte Herr war so nriirrisch, dass ich nicht wie iiblich auf ihn wartete, sondern schon vor 5 Uhr in unsere Stammkneipe ging und den Vorfall einigen dort sitzenden Seeleuten erzahlte. Kurz darauf kam auch der alte Quaselbach an, setzte sich am anderen Ends des Tisches nieder und bestellte eine Flasche Bier. Nach einigen Fragen betreffe des betters und der Rekrutierungsaussichten an der Siidkuste Neu-Pommerns, welche von Qua* selbach ziemlich murrisch beantwortet wurden, frug einer der Kapitanes "Sag mal, Schnack, willst Bu nicht einen Anker und etwas Kette billig kaufen ?" Quaselbach, welcher einen zweiten Anker notwendig braucbte, fiel naturlich gleich darauf rein und sagte: "Ja,brauchen konnte ich schon einen, wenn er recht billig ist." "Billig ist er ganz gewiss",sagte der sndere Kapitan, "aber Bu musst erst einen ausgeben, ehe ich Bir sage, wo der Anker zu kriegen ist." Schnackenberg, welcher solchen Geschaften nicht abhold war, stopfte sich seine Pfeife und rief: "Boy, two bottles Beer he come !" Ich, welcher schon ahnte, was da komraen w’irde, trank mein Bier aus und machte mich auf die Beine, als Capt.Mahn dem alten Quaselbach ver* traulich auf die Schulter klopfte und ins Ohr fliisterte, dass er gehort habe, dass in der Nahe der Neu Guinea Kompagnie Pier ein neuer Anker und 50 Faden Kette in 7 bis 8 Faden Was* ser lage. Unter dem schallenden Gelachter der iibrigen Kapitane trank Schnackenberg sein Bier aus und verliess fluchend die Kneipe. Ich ging nach MORI*S berft und engagierte einen japani* schen Taucher, welcher am folgenden Morgen Anker und Kette wieder barg. Brei Tage spater segelten wir mit frischem von Rabaul ab und ankerten kurz vor Son* nenuntergang in dem 60 Meilen entfemten RugenHefen, wo der Verwaiter der Pflanzung, KRANI* GER, und sein Nachbar TIMM uns erfreut begrfiss* ten. Beide der Herren weren Pastorensohne,aber an deren Trinkfestigkeit war nicht zu rutteln, und es wurde allgemein zugegeben, dass sich in dieser Beziehung hochstens die Ihrenmitglieder der "Sydney Wharflumpers Union" mit den Herren messen konnten. Kein Wunder, dass am nacheten Morgen von den zwei Kisten Bier, welche wir an Land brachten, sehr wenig iibrig war.
(Fortsetzung folgt.)
Permanent link to this item
Hononga pūmau ki tēnei tūemi
https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440709.2.16
Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 119, 9 July 1944, Page 8
Word count
Tapeke kupu
585KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 119, 9 July 1944, Page 8
Using this item
Te whakamahi i tēnei tūemi
See our copyright guide for information on how you may use this title.