Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image

BRIEFKASTEN

Lieber Kamerad ! Leme augenllicklioh auch Feuer und Sonne schatzen und sehne mich manchmal unheimlich nach einem deutschen Kachelofen. Dampf-, Klek« trizitat- und zentralheizung Ist alles schon und gut, wenn man sie besitzt; aber ein alter Kachelofen, Oder ein offenes Kaminfeuer, hat etwas an sich, was keine modeme Crfindung er® setzen kann. — enn es ist nicnt nur die War® me alleine, welche so manches Grossvater- oder Grossmutterlein zum pffenen Feuer zieht. — Viele Leute hr ben die sonderbare Hiribil® dung, dass Feuer nur da um Warms zu ver® schaffen. Nein, es existiert auch, um ihre Dunkelheit zu beleuchten, ihren Fut zu heben, ihre und Khffee aufzuwarmen, ihre Stuben und Zimmer auszultiften, ihre Niisse und Kastanien zu rbsten, ihren Kindern Geschich® ten zu erzfihlen, mannigfache Schattenbilder an ihre Wande zu werfen, ihre eiligen Topfe und iessel zu heizen und somit das wahre Herz des Feims zu seir und der h ' LO”, fur welchen — wie selbst die al ten Heiden sagten — jeder Mann bereit sein sollte, zu sterben. Und wie schon ist es,in kalter Winters® nacht beim offenen Feuer zu sitzen und das Spiel der Flammen zu beobachten. Ja,der Gross® vater kennt sein T ’olz, und die Sigenschaften

desselben. Er weiss, wie jede Sorte sich im Feuer verhalt und wie manche Sorten beim Bren® nen eine ganz besondere Sohbnheit an sich ha® ben. — Harziges Kiefernholz ist wohl von al® len fur Geruch und Flarame zugleich unubertrof® fen. Gut getrocknetes, rotes Zedernholz gibt ebenfalls einen aromatischen Geruch beim Bren® nen. Aber gibt es eine hellere w lamrie als die erzielt mit der Satin-ahnlichen Rinde der veissen Birke, die brennt wie klares (51 ? Sie hat nichts Schweres an sich wie etva die Flam® me am Kiefernholz, und ihre Hitze ist grimmig und ihr Licht grell. Kirschbaumholz ergibt eine nette Flamme. Apfelbaumholz brennt sauber, hell und ruhig, und mit einem zarten, wiirzigen Wohlgeruch. Die Flammen spielen und schlagen über die Scheiter mit listig-bewegli® chen Farben von Canarien-gelb, hellblau und a&ffran. — Und fur eon lebhaftes, knattem® dee Feuer ist Fichten- und Tannenholz dae Beste, was man sich denken kann. F&r besonde® re Gelegenheiten einige Klotze solchen alten, verwesenden Holzes ergeben ein impoeantes Feu-erwerk-Schauspiel, wiirdig selbst fur den Na« tionaltag. — Vor allem ist hartes Holz popular beim Kaminfeuer, well es langer brennt und eine

rosenrote Hut erzeugt. Eisen-, Bu« chen-, Birken-, Ahorn-, Eschen-, Fohren und Kirschbaurnholz haben alle einen ziemiich hohen Heizungswert. K£M& Eichenund Kickory-l.ussbaum-Xlbtze brennen einen vol® len Abend in einen ziemlich grossen Feuerplatz, und die Glut bleibt oft die ganze Nacht erhal® ten. Aber fur eine lebhafte, frohliche Flame sind Ahorn- und birkenholz jener vor® zuziehen. Stockholz, Wurzeln und Tannenzapfen erzeugen ebenfalls eine besonders schnelle Hitze. Das Holzfeuer soil aber nicht mit dem Schiireisen eufgestdbert werden mit dem Gedan® ken, jenes schneller zum Brennen zu bringen; denn das Gegenteil wiirde der sein. - Zwei Klotze nebeneinander gelegt, mit der Glut da® zwischen, erzeugen ihren eigenen Luftzug, wel® cher von beiden inden der Klotze hereinkommt, veil die leichte, jvanne Luft ganz von selbst in die Hbhe geht. ausserdem bewahren die Zlbt® ze auch die Hitze und vermehren sie standig, indem sie sie gegenseitig, von einem zum ande® ren, zuruckverfen. Hat man es eilig» eine Flam* me zu erzeugen, so lasse man die Klotze ruhig liegen, wo sie sind, und beniitze einen Blasabalg oder einen -cher, um so die Glut anzuspomen. gibt auch eine wonder® sch’ine blaue ? lemme; und wenn gar Lavendel® zweige am Herd schwelen, fill It ein kostlicher Geruch das Zimmer. — Als ich einmal bei einem Forster eingela® den war, kam sein Sohn — ein Bengel von 12 Jahren — kurz vor der liahlzeit mit einem am Ende gliihenden und rauchenden Wacholderscheit in die Stube. Dasselbe schwingend ginger ei= nige Male auf und ab, und bald erf illite ein angenehmer Geruch den ganzen Raum. Als ich mich am spaten Nachmittag wieder verabschiede® te, gab mir der ein mit einem roten Band verziertes und mit einem 'essinggriff ver« sehenes Wacholder-Scheit. Und dieses versiisste nein Arbeitszimmer ein ganzes Jahr. Dein Lager - Onkel.

This article text was automatically generated and may include errors. View the full page to see article in its original form.I whakaputaina aunoatia ēnei kuputuhi tuhinga, e kitea ai pea ētahi hapa i roto. Tirohia te whārangi katoa kia kitea te āhuatanga taketake o te tuhinga.
Permanent link to this item
Hononga pūmau ki tēnei tūemi

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440604.2.12

Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 115, 4 June 1944, Page 4

Word count
Tapeke kupu
661

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 115, 4 June 1944, Page 4

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 115, 4 June 1944, Page 4

Log in or create a Papers Past website account

Use your Papers Past website account to correct newspaper text.

By creating and using this account you agree to our terms of use.

Log in with RealMe®

If you’ve used a RealMe login somewhere else, you can use it here too. If you don’t already have a username and password, just click Log in and you can choose to create one.


Log in again to continue your work

Your session has expired.

Log in again with RealMe®


Alert