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KAUM GEDACHT ! !

(Alle Rechte vorbehalten.Nachdruck verboten.)

24.

Um die Zeit unseres unfreiwilligen Aufenthaltes im nicht nutzlos zu verbringen, machte ich eines Tages einen kleinen Abstecher in da? Gebiet der I!agavissi,ura dort ein paar Arbeitor einzuwerben. Obgleich die Lagavissi damals noch Xannibalen v/aren, hatte Thurm auf Dewau einige sehr gute Arbeiter aus dieser (legend gehabt, und es war mir viel daran gelegen, einen gewissen WOISI, welcher 2 Jahre auf Devau gearbeitat hatte, womoglich wieder als Boss-Boy anzuwerben. Es dauerte aber ein paar Tage, ehe ich einen Singeoorenen fand, welcher sich bereit erklarte, uns bis ins erste Nagavissi-Dorf als Fiihrer und Dolmetscher zu begleiten. lie ins ei« genen Bootsjungen, welche Bukas waren, kamen hochstens als Trager in Betracht, zeigten auch keine grosse Lust, in die Kochtbpfe der BergKannibalen zu vandem.

Trotzdem rnussten 4 davon als Trager mit und bekamen zwei Kisten mit den notigen Handelsartikeln wie Ax te, Messer ,Arrnringe, Perl en und ein wenig Proviant zu tragen. Hein Buin Hausjunge EKERE und der Vegweiser trugen mein Pett und etwas Proviant, wahrend ich rait Schrotflinte und Revolver bewaffnet voranging. Auf (Irund von Aussagen einiger Strandbewohner, mit welchen ich tags vorher über den einzunehmenden Teg sprach, hoffte ich die ersten Nagavissi-Dbrfer in J bis 4 Wegstunden zu erreichen. Trotzdem das Gelande sehr sumpfig war, konnte man in der K’ihe der Kiiste den Tingebo-renen-Pfad ganz deutlich sehen; aber schon nach einer Rtunde war von einem ausgetretenen Pfade überhaupt nicht? mehr zu merken,und der fiihrer musste des ofteren einen Weg mit sei—nem 14—zolligen Buschmesser bahnen. Im Laufe des Nachmittags, nachdem unser sogenannter Fiihrer sich zveimal verlaufen hat—te, ging mir so langsam ein Licht auf,dess der Kerl entweder den Veg nicht kannte Oder als “Beach Kanaka” Angst hatte, die als Kannibalen verschrieenen NAGAVISSI zu oesuchen. Rs Be—stand aber auch die Mbglichkeit, daes mine Bukas, welche mit den ziemlich schweren Kisten we it zuriickgeblieben waren, den Bengal bestochen hatten, den Weg absichtlich zu verlieren. hun fing es auch noch an zu regnen und wurde allmahlich dunkel.

her Faden meiner Geduld, welcher im Laufe des Nachmittags mehrere Hale schwer auf die Probe gestellt worden war, riss, nachdem unser "Pfadfinder” zura dritten Hale erklarte ’TASTER, IT. THINK ROAD HE NO STOP”. Mit den Worten "Du Idiot, du dimlicher, glaubst du vielleicht, dasa ich das nicht schon langst weiss” gab ich dem Kerl eine Ohrfeige, dass er taumelnd in das Gebusch flog und das 14-zdllige Buschmesser, welcher er in den Handen hielt, fallen liess. Das Lesser fand ich, unser Fiihrer war verschwunden ! Jetzt rausste aber schnell gehandelt werden, um unter Dach und Fach zu kommen, ehe un* ser Bettzeug durchnasst wurde. *uf unsere Trager zu warten, hatte keinen Zweck, denn dieselben hatten nicht nur Axte und ilesser bei sich, um im Notfalle ein Schutzdach zu errich* ten, aondem sie trugen auch den grossten Teil des Proviants, so dass absolut keine Gefahr bestand, dass sie zu darben brauchten. Mein HausJunge und ich versuohtan nun so schnell wie moglich ein kleines Schutzdach fur ijieer Nachtlager zu bauen, wobei es dank mei* rer im Laufe des Tages erworbenen schlechten Laune auch nicht ohne Reibereien nbging. Ich weiss haute nicht mehr, ob ich das Haus im Re« naissance- und mein Junge es im Rokoko-Stil bauen wollte, Oder umgekehrt; jedenfalls hatte EKBRE, ehe die Sache wasserdicht war, auch seine haulschelie weg. latte mein hochjunge ser dem Zucker, Tee etc., velche er in einem kleinen Fimer mitgebracht hatte, noch eine Flasche Rum im Bettzeug eingewickelt, sodass nach einer Mahlzeit von Huchsenfleisch und Biscuits, hinabgespiilt durch einige sehr stei= fe Grogs, wir unsere gute Laune wieder gewannen und ich einsah, dass ich im Faile des Pfadfinders vnuberlegt und, was meinen eigencn Hausjungen betraf, ungerecht gehandelt hatte. Ich sagte meinem Hausjungen auch Worte in diesem Sinne und frug gleichzeitig, warum er sich nicht, wie der “Pfadfinder”, auf franzosisch empfohlen hatte. ”Ja,Paster,” antvortete er, ’*wenn ich jedesmal weglaufen wiirde, wenn du mi ch haust, dann wiirde ich ja immer unterwegs sein, und wer wiirde dann fiiihmprgens deinen Kaffee kochen.” Angesichts der Tatsache, dass der Junge in den 6 Jp.hren, welche er fur mich arbeitete, nur einmal mit einem

% Rohrstock wohlverdienterweise Beksnntschaft gemacht hatte, versetzte mich seine in hochstes Srstaunen. Des lieben Friedens halber reagierte ich aber nicht daraui,sanaein fru,- nur, was er iiber un® sere morgigen Rekrutiarungschancen denke. Da beka ; ich es aber zu h'iren: - Hrstens ware Thuria, mein Vorginger, auf keinen Fall in uer K.D.Saison mit einem Degel® kutter nach ”Au utta- ucht’ 1 * gefahren; und wenn er gefahren ware uno die Absicht gehabt hatte, über die Sandbarre des Jaba-Flusses zu segeln (was er, Bkere, aber stark bezweifle), so hat® teer ganz besti/nrat am >chiffsboden ein paar Rader anbringen lessen, damit er im hotfalle wieder rauskd.e. Brittens wire Thurm überhaupt nicht selbst in cien Busch gegangen,son® dern hdtte den Eauptlingen an der Beach eine Commission fur jeden eingebrachten Jungen ver® sprochen, und viertens.... — — Ich hatte aber von Thurm und was er an meiner Stelle ge® macht hatte die Rase voll und sagte — "Halte deinen Mund, und wenn du an Thurm und was er getan hatte auch nur noch einmal ’denkst*, kriegst du eine hinter die Ohren geklebt,dass du aurch das idsxitonetz fliegst.’’ Die 1 ioskitos waren namlich in dem sumpfi® gen Gelands so schlimm, dass ich den Jungen unter mein grosses iloskitonetz nehmen r.usste, damit er nicht Dei lebendigem Leibe aufgefressen wurde. Trots aller Vorsicht waren am nachsten Morgen iiber dreissig vollgesogene Ano® phelen-j .bsquitos im Retze. Bas letzte .ort hatte der Bengel doch ! Mach einiger Zeit frug ers ’V.ie denkst du dir die Cache eigentlich, Master? Hat es liber® haupt einen Zweck, ohne Dolmetsoher waiter zu gehen? Kommen vir ohne "iihrer in einem Dorfe an, wo die Bingeborenen kein Pidgin verstehen, liisst sich kaum was machen, Ist unser Fiihrer, welcher heut.e Lachmitte.g ausriss, über ins erste beste Dorf gelsufen uno erzahlt den Min® geborenen, dass du ihn verhauen hast,so wirst du so leicht keine neuen Rekruten kriegen,” Der Kerl hatte natiirlich Recht, und so beschloss ich schweren Herzens am nachsten h'.orgen, nach der Kiiste zuriick zu gehen. Zwanzig t'inuten nach unserem Aufbruch trafen wir die 4 Trager, welche sich fiir die Nacht einen Unterschlupf aus Bananenblattem gebaut batten und eben dabei waren, einen Topf mit Reis zu kochen. Rachdem wir alle ge® gessen und etwas ausgeruht hatten, ging es schnellen Be iriutec dem itra.nde zu. Als ich im Laufe des Machmittages dort ankam, war ich sehr erstaunt, nicht nur unseren ausge® rissenen "Pfadfinder", sondern auch meinen

friiheren Boss-Boy WOJSI nebst J neuen kekru® ten vorzufinden. Ob die Jungens sich unterwegs getroffen hatten Oder ob der Fuhrer das Dorf schliess* lich doch noch land, habe ich nie erfahren kbnnen; nehme jedoch an, dass WISI den Xut® ter ilaski von seinem Bergdorfe aus sehen konn® te und die anderen drei Jungens iiberredete, mi tzukommen. Lie nauptsache war, dass ich meinen BossBoy wieder hatte und dass meine erste Rekru® uierungsreise nicht ganz erfolglos verlaufen war, Zwei 'Page spa ter war der durch schwere Regen im Kronprinzen-Gebirge so gestiegen, dass wir mit Kutter Maski die Sandbarre glatt passierten und mit leichten Winden aus S»Y* in JO Stunden nach Devau segelten.

(Fortsetzung folgt.)

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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 117, 25 June 1944, Page 8

Word count
Tapeke kupu
1,181

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