AUSZÜGE AUS DER HEIMATPOST
Berlin, 4/7/43* ’’ iorgen kommt die Schneide* rin. Wir machen Jann Plane, was wir fur die Deinen soater arbeiten warden. Stoffa sammle ich schon." Amberg, 29/8/4'5; "Gewbhnlich nehmen Deine Briefe 4-5 Monate,bis sie uns erreichenjaber der vom August,welcher Dein Photobild ent* hielt,war besonoers large unterwegs."(lo ?on.). "....Es gent uns den Verhaltnissen entspre* chend noch gut, und jeder erfullt an seinera Platz die selbstverstandliche Pflicht." "Wir bewirtschaften einen grosser Schreber* garten,in dem wir Geraiise fiir unseren ganzen Jahresbedarf bauen. Auch einige Bearenstra.ua* cher und eine -.rdoeerpflanzung bind darin. Rs ist das eine angenehme Bereicherung fur den taglichen KUchenzettel; aber frage nicht,was es fur Arbeit fordert, vom Fruhjahr bis spit in den Herbst." ”In die alte TT eimat bin ich diesen Sommer gar nicht gekormen; aber H.u.J.waren auf dem Lande auf Ferien und haben Friih—/pfel mitge* bracht.” "Die goldene Hochzeit unserer Ib.'Sltem verlief recht schin im Xreise- der engsten Ver* wandtschaft. . und ich waren auch anwesend. Es ist schade,dass Du nicht hast mitmachen kbnnen. Diese Familienfeier wird uns unver* gesslich sein. ’’ "Unterdessen bist Du wieder in ein anderes Lager gekommen. Hoffentlich fahrst Du dabei nicht schlech'ter. Dir wiinschen Dir nur, dass Deine Interniertenzeit nicht allzulange mehr dauern wird und dass Du dann bald in die Hei* mat konunen kannst. Hoffentlich bleiben wir alle bis dahin gesund.” "J.ist noch zuhause bei seiner Uirtschr.ft und dabei immer noch .itwer. Denn der Xrieg noch langer dauert, wird er auch so schnelS nicht zu einer Diederverheiratung kommen." ’’L.mbchte gems wiwsen,ob auch Frauen und jungere Leute in Deinem Lager interniert sind'.’ "Recht viel Kurzweil im Jager!...." 8011, 5/9/43; ’’Die Apfeles ist ein be* senders gesegneter Jahrgang. Schon bei den Bee« ran konnte man jede Art in assen ernten,und nun ist es bei Stein- u. ternobst genau so.Kir* schen bekamen wir 9 Ztr. Auch Pflaumen- und Zwetschgenbiume brechen fast trotz vieler Stltzen. Jbriges Obst karui zum Gluck abgelie* fert» werden; es wird am Bahnhof gleich in einen wagon verladen. 801 l muss 20 O Ztr.ab* liefern und ist damit schon fertig, wo doch jetzt die Haupt-Obstzeit erst anfangt. Zurzeit erntet man die FriihsortenDie Xartoffeln
sind auch sehr schon geworden; Beu und Frucht gab’s so viel, dass es teilweise am Platz in den Scheuem fehltFur Buch ist nun bald der Hauptteil des Winters vorbei, da wirst Du froh sein. Uns steht er bevor, aber wir haben es ja so gut in unserem neuen, ganz heizbaren Haus, und Holz und Kohlen sind auch genug vorhanden." Berlin, 14/9/43* "Bei ihrem immer mehr zuneh* menden Leiden an deformierender Gicht war der Tod fdr sie schliesslich eine Irlosung. Auch ist ihr die Kenntnis vom Tode ihres .Tungsten, 1.. J., erspart geblieben,der als Hptm.auf dem Felde der Ilhre gefallen ist. Sodann hat C.J. kiirzlich einen Fuss verloren und.weilt jetzt bei seiner Frau in Dertheim am Jain." Pilmersreuth, 22/9/45 ‘ ’4s ist immer eine grosse Freude,wenn Nachricht von Dir kommt.... Wir hatten einen schbnen und sehr heissen Som* mer; aber man schwitzt ganz gerne,wenn sich die Arbeit so lohnt wie dieses Jahr und wenn man alles gut unter bach bringen kann....Diese Woche hatten wir vor,mit der Kartoffeiemte zu beginnen; derweil hat es sber unsere ganzen !J lane verregnet. Aber es schadete nichts,denn dafur gingen wir suf die Pilz-Jagd. ’Vir fanden soviele Steinpilze,wie ich in meinem Leben noch nicht gehabt hatte — und Du wirst Dich erinnem,das9 wir manchmal ein gutes Quantum fur den Winter aufbewahrtenUnser Garten brachte mir ebenfalls einen schbnen irtrag an Zwiebeln,Bohnen u.Gurken,wovon wir auch viele verschenkten, well wir mehr als genur fur uns selbst hatten und manchmal kaum wussten,wohin damit. Man fiihlt sich so gliicklich,wenn man anderen auch etwas geben kann....Dann haben wir auch schone Tomaten,die sich G.augenblick* lich zur Lieblingsspeise gemacht hat.Er nflfickt sie schon im Garten und isst die wie Apfel..." 'Poxdorf, 9/12/43: "...Im Haushalt geht alles noch seinen gewbhnlichen Gang. J.ist tuchtig, und jedes Jahr wird mehr Putter und Getreide gebnut, und der Viehstand ist ausgc-zeichnet. Die Emte war wieder sehr gut, und die Ditte* rung begunstigte,dass alles in bestem Zustand unter Dach kem. Mur die Kartoffeln waren nicht so ergebreich wie letztes Jahr,wo wir die er* tragreichste Kartoffelernte in ganz Deutsch* land verzeichneten. Dafur haben aber Ruben u. wieder gut gemacht. ... Der Winter hat sich erst Mitte November eingestellt, und jetzt haben wir schon ziemlich viel Sahnee. Hoffentlich wird es nicht wieder sq kalt wie
vor zwei Jahren, wo in dem strengen Winter
viale unserer Steiljfcruchtbaurae (bes. Pflau ten) kaput gegangen sind. •• • Fruh> apfel u.Bimen waxen dieses Jahr am dank® barsten. - ” "So manches Opfer hat der Krieg auch schon aus uns-erer Nahe gef ordert; und selbst zuhause findet der Tod verschiedens Eingang. Erst heute Torgen erhielten wir die traurige Nachricht, dass auf aer kennenuiihle der Sohn mit J 9 Jahren piotzlic i gestorben ist. Dei Vater selbst i< 76 Jahre alt, und deshalb durfte der Sonn nicht einxiicken. Jr sollte auch Besitzer warden, und nun ist die Junge Hoffnung trotz alledem fort. - Ebenfalls er® hielt mein Bxudpr vor kurzem die Nachricht, dase sein Sohn, den Du noch gekannt hast, im Krieg gefallen ist. ,: Dobeln-Sormitz,Sachsen, 1/1/44* ”Mir und mei® nen Lieben geht es noch gut. Maine (4) Bruder sind noch gesund; der Jungste,der fritz, ist z.Zt.gerade in Urlaub,und wir verwohnen ihn,
so gut es ... Der Schwester und auch meinam Schwager geht es noch gut. Er war vor Weihnachten auch im Urlaub. ... Dass ich in der Kreisaintsleitung arbeite, schrieb ich Dir sicher schon. Air haben in den letzten Jochen sehr arbeitsreiche Tage gehribt,aber das ist es gerade, was uns alle sehr stark beseelt und uns noch mutiger macht. Ganz gleich, wie lange der Kampf noch dauert. Einmal muss die Gerachtigkeit kommen und nit ihr der ersehnte Frieden.” Munchen, 4/1/44 * "Geschaftlich war ich ver® hindert,der Leerdigung von der I'.utter ceizu® wohnen,da wir ein Geheirakabel legen nrussten... Hier haben uns die Flieger schon schwer heim® gesucht." Berlin-Lichterfelde, 8/1/441 "Wir sind wohlauf....auch bei Deinen Schwiegereltem ist al® les wohl. K.-H. ist viel augenblick® lich besucht er seine Krau. In unserem Heim ist alles soweit wieder in Ordnung.”
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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 110, 30 April 1944, Page 3
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