BRIEFKASTSN
Lieber Lager-Onkel !
Ostomist vergangen! Zum Gliick hat der Aeihnachtsmann seiner Osterhasen ins Jjager ge= schickt. — Ich meine daor.it nicht Pali. Diese ’’unbest ira'ite Quantitat” hatte sowas nicht fer* tig gebracht. — liber das fiirsorgende Rote Kieuz hat uns wieder eine besondere Osterfreude ge* mficht. — Un' e - Osterhase ir der Juche hat uns sogar die Ofter- ’ier gefirbt. Dazu hat ten unsere aktiver. Musikanten den vortrefflichen e £. am Oster—Sonnabend ein Konzert zu gcben, urn zur frbhlichen Stimraung, welche zu solchon Helleneteinen von Festlich* keiten gehorb, bei-utragexi. Und das Hesultat war wirklich der iihe und des Lobes wert. Hillard und Tisch-Tennis fanden den übli* chen Anklang; und fur die beiden Nachioittage hatte der Sportwart eine Serie von Faustballspielen Cestgelegt, die zur Brheiterung und Be* lustigung e '1 t urr’ Zuschauer an den Ostertagen erfreulich beitrugen. Ja, es it erfreulich, dass wir noch etwas Sport haben; derm sonst wiirde dieser Platz fur so inanchen, und ganz besonders fur unsere jun* geren und fur die mehr aktiv veranlagten Leute, mifcs aus-ehen. u weisst, dass sie ein * ittel brauchen, uin ihre snergie nach all dieser In* ternierungszeit nuf einem gesunden Niveau zu halten; urn nicht flau zu werden, weder geistig noch korperlich, ir den zur Tat fahigsten und schonster Jr' r • r Lebens. Somes Insel Lot uru leider in dieser Hin* sicht wenig. Der Dtacheldraht war so nahe bei den Witten, dass es innerhalb jener verwiinsch* ten Umzaunung kaum moglich war, raehr als eine krampfar.tige kaltung einzunehmen, Das einzige Tennisfeld, sowie Tisch-Tennis uno Billard la« gen ausserhalb der abschliessbaren Jrenze und stenden uns au’sserdero nur teilweise zur Verfii* gung. Bei schone"' 1 ’Vetter eventuell und wenn es die Zeiteinteilung gerae'e erlauote, hatte nan schliesslicn s- und zu -al eine Jelegenheit, am Stranue zu ba den ocer Deck—Tennis zu spie* len — alias naturlich unter Bewachung. — Als wir dann hierher kamen, tauschten wir ftir je« nen Kafig venigstens einen grosseren, wenn such ziemlich bden, ein. Ferr Hintz, der sich schon in Homes mit Treiubungen und dergleichen einen Namen im Sport gemacht hatte, ging als Sportwart in Pa» hiatus gleich wieder mit vollem mifer ans. berk. Das large iras wurde abgemlht, locher wurden aufgefiillt, Fuss- -und Faustballfeld wurden aus« ger.esse und e he Rennbahn angelegt. Ja, schon] am 21.Marz 1943 konnte der neue bportplatz mit|
Musik und Wettspielen eingeweiht werden, wo* bei sich Werner Jahnke durch seine athletischei Leistuagen ganz besonders auszeichnete. Dieser Beginn hatte gleich wieder neuen Bifer und neue Beteiligung zur ’’olge. v©r S chie> denea Gehilfen stellten sich ein, um die SpieL felder in Ordnung zu halten bezw. zu verbes* sem, und allerseits bereitete A& man sich vor auf das grosse Sportfest, welches schliesslich auch mit grosses Srfolg im Lai 1943 abgehalten wurde. Das 2-tagige Programm bestand aus alien moglichen V.ettkampfen von Jung und Alt, wozu sich bereits Hessmann und Gernert einerseits und Paulo ; chiuidt, Schorsch Dibbem und Papa Leuschke andererseits zu Spitzenlaufem trainiert hatten.
Die schonen Diploma, die /eraer Jahnke zu dieser Gelegenheit fur die Sieger angefer* tigt hatte, werden den Brwerbern fur lange Zeit ein geschatztes Andenken bleiben. — Die Japaner hatten indessen ein viel be* wundertes Faustballfeld angelegt; und die Ita« liener machten sich auch brld daran, mit einem ebenfalls schonen Feld und einer guten Mann* schaft ihren Anteil ftir die nun offers statt* findenden Wettspiele zuzusteuorn. Als dann Ferr Hintz, nach grosser Tatig* keit, das Amt niederlegte, wurde Herr Less* mann zum Sportwart gewahlt. Durch seine dynamische Leistung erreiohte bald de- Sport im Lager wieder neue -bhen. v,ie schwer es auch manchmal war, so versuchte er trotzdam alle Leute zu befrieaigen, soviele wii moglich ftir den Sport zu gewinnen und alien mit gutem Feispiel voranzugehen. Kegelmassig fanden FussbAll-, Handball- und, naohdem das deutsche Faustballfeld mit der Wasserwage geeb< net war, auch faustballspiele statt. Hillard-, Tischtennis- und Schach-Turniere wurden abgehalten, und sogar ein Kugelspiel wanderte eine Zeit lang von Quartier zu Quartier, bis — ei« ner Tages inmitten all dieser Aktivitat Herr Hessmann auch zum Scheidewege kam. — Bucher, lang ersehnte Bucher waren ange* kommen; und da selbst der Philosophe keinen zwei Herren dienen kann, so dachte er, es sei zu seinem und alien Interesse, das Amt nieder* zulegen. Wiewohl dies zu bedauern war, so konn« te trotzdem niemand daran etwas anaern, und
sine Neuwahl gsb daraufhin den Leichtathleten Werner Jahnke die Vollmacht ira Sportsgebiet. Nachdem die Thailander, Japaner und schliesslich auch die Italiener wiser Lager verliessen, wurde es schwer, voile I.annschaf
ten fur PuQsball a. ilandball aufzutreiben. Selbst Balle dafiir waren kaum mehr zu erbal» ten, und so 'a i <’austballspiel unter uns wieder ganz bedeutend in den Vordergrund; wo= fur uns nun nuah das italienische Feld zur Verfugung s teh t.. Fittags und abends ertont regelmassig die Stiumie des Sportwarts, der die Sieler unu Spiel-J iebhaber derail eririaert, sun Sportplatz Oder ;•. ustballi'eld zu erscheinen. Um seitdem wir vom Seutschen no ten Kreuz einen iedizin* tn-.1l arhalten hsben, tumiaeln sich auch wieder — bei schdne.> .etter zwei al per i’ocne — zwei aktive Gruppen .ait dieses Schwergewieht auf dem Sportplatz umher. Billara-kaum und itatte sind immer noch — bei je. eni Vatter — beliebte ..u« fluchtsorte, wo viele Intemierte schon man= one Stunde verbraoht haben. Nicht zu vergessen den Deckktennia-Platz, welchen Herr Kersten mit Hhe zu einern unvergeesH©her "ent &u 1 t hat. —
lidgen Sport und Sportwart v.eiter H leten‘* und noch recht viel wahrend ur<erer Intel rung zugunsten von Geaundheit un.C Vnterhal= tung beitragen ’ Be in
Deutscher Kan.erad.
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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 108, 16 April 1944, Page 6
Word count
Tapeke kupu
891BRIEFKASTSN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 108, 16 April 1944, Page 6
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