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Orohester - Karrikatur.
Unser Redantio: - holograph behauptet steif und fest, die obige Aufnahme nabe er bei dem gestrigen Oster-Xonzert im Intemiertenlager Pahialua and nirgends anders gemacht. Da aber dieser ;<ann mit anderen unserer Mit* arbeiter gestem fast wahrend des ganzen Nach» mittags an der Bar gesahen worden Ist, iialten wir ee fur durchaus moglich, dass eine Ver* wechelung von Eildem vorliegt. Die Schriftleitung.
Ich kann hierzu nur bemerken, dass die Internierten zu ihren Konzerten gewdhnlich keine Damen und Hunde zulassen. Rin Cello soil zwar auf dem Wege hierher sein, dooh war es gestem Abend noch nicht da odei' nicht zu ho* ren. i’loten und .» o.saunen habe ioh bestimmt nicht bemerkt. Auch sah der Dirigent ganz an* ders aus und hatte keinen btock sondern ein Klavier in der Hand.
Ferner sass im vorliegenden Faile nicht das Orohester erhoht, sondern das Publikum, ganz ahnlich wie in der Berliner Singakade* mie, übrigens eine als zweckmassig und als Abwechslung allgemein begriisste H inrich tung. Sie gab freiliah dem Publikum mehr Gelegen* heit, Rinzelheiten zu beobachten, was in den Pausen besonders auf der Siidseite, wo in der Mitte ein brasiger Ostpreusse sass, ein kri« tisches Gelarme zur Folge hatte. Allerdings handelte es sich meistens uni tosenden Beifall fur den Mandolinen-Virtuosen Albert. — Auch sei hier extra erwahnt, dass wahrend der Larbietungen meist ehrerbietige Stille herrschte. Das Orohester, genannt Lagerkapelle, die gleichzeitig ihren zweijahrigen Gebuxtstag feierte, zeigte unter ihrem Dirigenten, Graf . I.ob von Giinther, manoherlei Fortechritt, besonders im Ausdruck. Die Glanzleistung, das in bereisterndem Rhythmus gespielte i anuett
von Mozart, erzeugte einen Beifalls-
* Sturm und musste wWderholt wbrden. Tinige Stiicke, wie z.B. der f larech AL® TE KAMERADSN, konnten vielleicht, ein we= nig geschwinder gespielt, etwas schwung® voller wirken; doch wiirde dazu eine Trommel vorteilhaft sein. — Die Lagerkapelle soli fruher ’’FUFU-BAND" gehie.isen haben; obwohl ich nicht genau erfahren konnte,was das heisst, wurde mir versichert, dass dieser Lame jetzt durchaue überholt sei. Sehr giinstiges Kommentsr horte man über die feine, zarte Wiedergabe der Gevotte von Gossec und des Fenuett von Boccherini durch Geigen und Klavier. Der Grander der Kapelle, Geheimrat Kurt, fiihrte sines seiner beliebten Ensembles von Zupf instrumental! und violine vor, wobei die neu-gebackenen Zither—Kilns tier Paolo und Wil® helm ihr Debut i achten. Mit schonen v o lkslieder-Kelodien erfreute der uns bereits wohlbekannte Violinist, Kammemtuaiker Rudolf, zithernd beffleitet von Cbernotenwart Otto. Des letzte Lied wurde vom
Publikum spontW"Onkel Jonathan - Arie” ge= tauft. Schliesslich wurde noch ain ganz neuer Ton angeschlagen, als sich Graf Gunther und Professor Kaspar zusammen ans Klavier setzten und vierhandig Marsche von Schubert sowie den l.Satz der Symphonie No.l von Mozart sniel® ten und damit den Musikliebhabern einen ganz besonderen Genuss bereiteten. Der Dirigent und alia Mitwirkenden sind zu beginckwiinschen, nicht nur weil sie in ei® ner so kleinen Gemeinde ein so schdnes Kon® zert zustdhde gebracht haben, sondern vor al® lem weil sie unter nicht allzu gunstigen Um® standen durchhalten und welter arbeiten, um etwas Schonheit und Kultur in das Lagerleben zu bringen, ohne die der Stacheldrahtmensch gar leicht der Versuchung verfallt, a’bzu® stumpfen Oder zu verrohen.
Sonde rb er ich t e rs taller•
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Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 107, 9 April 1944, Page 3
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513BILD : Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 107, 9 April 1944, Page 3
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