KAUMGEDACHT!
(Alla heci te vor ea? Iten.i verboten. 12.
Nachdem die Aufregung, welche die Ankunit der neuen oya und arys hervorrief, sich ei<= nigermassen gelegt hatie und Biles wieder sei* nen ruhigen Gang ging, erklarte rair der v er* waiter eines Tages, dass er die Absicht babe, mit mir zusammen auf die Landsuche zu gehenj und zwar nach dem Nordwesten der Insel, denn den suddstlichen Teil der Nordkuste hatte ich schon nacfi Pflanzungsland dure ■ etdbert und dabei nur Sumpf, Krokodile, Moeki* tos und einen schweren Anfall von Llalaria ge«= funden. Ich war froh, dass wieder mal ein wenig Abwechclung in das eintonige Leben kam, und eturzte mich mit Sifer in die r orbereittingsar» beiten, zumal mi* ie Auswahl der uns beglei* tenden Arbeiter und Bootsbesatzung überlaecen wurde. Hit Ausnahme von zwei Bukae wfihlte ioh ausschliesslich Neu-Mecklenburger Jungene, da dieeelben ein lebenslustiger Schlag und fast durchwegs gute Seeleute waren* Nur einen Nach= teil hatten die Kerle. Dasie durchwegs stranu me, hulsche Bengels waren, wurden sie von den eingebore? en in den Xistendorfern geme gesehen, und ich hatte manchmal meine liebe Not, die geschadigten Oder zu beruhigen und fur meine armen Sunder die orts® übliche Busse zu bezahlen. Gewohnlich bekam der Schuldige noch obencirein ein paar Ohrfei* gen von mir in Gegenwart des Kligars; — was sie mir abe r nie fib el nahmen und was an der ganzen Sache such absolut nichte anderte.
Zu unserer Verfiigung stand em 25-Fuss--langes '‘Whaleboot'' mit Spritsegel,Jib und 6 Stuck 12- tiss-langen Riemen. Da meine b’irma von der Regie rung eine Konzession zura Brwerb von 1000 } ektar Land er® halten hatte, von welcher sie wegen des sump® figen Terrains in der Umgebung von Toiumonapu nicht Ge branch machen konnte, und meine ?irkun® digungsreise i i Osten der Insel erfolglos ge« wesen war, besohloss mein Chef, in der Gegend von “Gap le Iras" — welches ungefahr in der Mitte der ordkiiste iiegt — weiterzusuchen. Fir fuhren direct nach Kieta, wo wir ei= nige neu-erworbene ’’Monkeys” (kleine Jungens') aus dem Tnnem der Insel bei dem I tationschei zwecks Unterzeichnung des Arbeitsvertrages vorzustellen hatten; wo wir obendrein noeh den nbtigen Proviant zu kaufen batten, und auch nach 5 bis 6 - stiindiges Fahrt mit starkem Wind aus Slidest ankaraen. In der Kahe von Zap Koromira herrschte ziemlich starker Seegang, und so wurden denn die beiden ’’ronkeys” auch bald seekrank und kotzten nicht nur wie die Reiher, sondem lies’ sen auch von binten, was nir, der ich doch die Ruderpinne in den Handen hatte und bei dem ra.umen Winde von der ganzen Chose nichts abbe* kam, kdllo kolossalen Spass machte. i/eine Bootsjungen waren naturlich fuchsteufelswild, dass ihr frischangestrichenes Boot so be® schmutzt wurde, und kaum waren wir im Hafen von Kieta vor Anker gegangen, da flogen auch schon die beiden im hohen bogen über Bord und mussten ungefahr 100 Meter an Land schwinnnen. Kieta, damals der einzige Sitz des Gou® vernements in den Deutsch—Salomons, mit sta® tionschef, Doktor, Polizeimeister nebst 60 Mann schwarzer Schutztruppe, besass auch eine Filiale der Firms Hemsheim A Co«,Rabaul, wo man so ziemlich alles von einer Nadel bis zu ainem Fiefanten kaufen konnte. Bachdem wir unsere Rinkaufe besorgt hat® ten, wurde im H?use des Filialleiters nach dem Abendbrote noch ttichtig einer gehoben.Ob® gleich ich selbst weder Abstinenzler war noch bin, waste ich doch staunen, welche £uanti® taten von Bier und Wein etc. im Laufe des A® bends vertilgt wurdem. Ich war daher auch froh, als gegen Mittemacht mein Vexwalter unter dem Vorwande, friih abfahren zu mussen, den Vor® schlag machte, schlafen zu gehen.. Hemfceim & Co. hatten damals in Kieta ein aus Buschmaterial gebautes Fremdenhaus, und dij Gastfreundschaft dieser feudalen Sudsee-Firma ging so weit, dass beliebte Gaste beim Schla® fengehen gewbhnlich eine kleine Insulanerin unter dem Koskitonetze vorfanaen.
Leider hatSFich vor meiner Abfahrt von der D flanzung meiner Heinen leu-Recklenburge® rin ewige Treue schwdren miissen, und so musste ich denn das iibergrosse, zweischlafrige Bett selbst ausfiillen. Ausserdem war ich ziomlich sicher, dass meine Mary meinem Hausjungen besonders einge scharft hatte, auf liiich aufzu® passen; denn der Kerl hantierte noch urn 1 Uhr morgens mit meiner Wasche herum, obgleich ich ihm schon etliche Male ziemlich deutlich zu verstehen gegeben hatte, es ware in Anbetracht unserer baldigen Abfahrt hbchste Zeit, schlafen zu gehen. Ich hatte in den nachsten 14 Taren noch des bfteren Gelegenheit, seinen nicht begehrten Diensteifer zu den ungelegensten Zeiten zu ver® wiinschen. Die im Laufe des Abends erworbene Bett® schwere bewirkte natiirlich, dass sowohl der Verwaiter wie ich vorziiglich schliefen; und das urn 1/2 6 IJhr tonende hatte mei® netwegen ruhig 6 Stunden spater kommen konnen.
( Fortsetzung folgt.)
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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 103, 12 March 1944, Page 8
Word count
Tapeke kupu
758KAUMGEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 103, 12 March 1944, Page 8
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