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BRIEFKASTEN.

I. Lieber Kanerad !

7ie docn j£uer Lager nit Kiinstlera gesegnet ist ! Da muss ich mich after schon ein bisschen susammennehirsen, venn ich also mit ihnen mitreuen will* Ja, ganze Bucher hat man schon geschrieben über jeden der verschiedenen Gesichtspunkte der Kunst, und immer wieder bringt die Wissenschaft neue Theorien und Aneichten in diesera umfangreicben Gebiet zum Vorschein. Aus s erdem entwickelt jeder KUnatler selbst mit der Zeit ein gewisses Verfahren, das seine u Werk den Ausdruck gibt, der es von dem seines Nachbam unterscheic et. Wie sagt man doch hier mit Recht, dass unsere Augen betriigen ! Der Maler-Kunstlcr ganz besonders muss sich andauernd auf die Augen verlassen. Er ttsc sich in sein Objekt ▼ertiefen, den Einfluss des Lichtes — der mit jeder Tageszeit weohselt — auf irgend einen Gegenstand gennu beobachten, urn sodann den ganz bestimmten Charakter des gewahlten Objaktes wiedergebrn Ph ien. — vieviele renschen gibt es auf der Welt 2, Und dennoch sind sie alle verschiedens keine’ zwei davon haben ganz ge« nau die selben Eip-enschaften, keiner davon sieht irgendein Objekt ganz gensu so wie es sein Nachbar sieht. Ja, man hat festgestellt, dass z*B. in Melbourne im Durchschnitt unter je JO Peuschen ein Farb erib Under ist; unter je 25 kann einer bei Lellem Tageslicht rot nicht leioht von griin unterscheidan, und einer von le kain griin an einem nabligen Tag nicht feststollen. — Ist *8 "-under denn, dass es so vie* le Verkelirsunglucke gibt ? — Aber ich wollte doch zu den Klinstlem und angehenden Kiinstlern sprechen * - Wann wir heutzutage von Farbe sprechen, dann denkan wir zuriick an die Sonne,die Quelle alles Lichts und aller Energie. Im Sonnenlicht sind alls Sarben enthalten und all die Chemie, welche das Pflanzen-, Tier- und raenscheuleben unterhalt. Licht ( - : .trahlen - Parbs ) ist die direkte Nahrung — M die Aufnahme des lichtes in den Jbrper. Deshalb ist auch die Sonne des Menschen grosster Wohltater in Beziehung auf seine Gesundheit, bis dass der Korper die Aufnahmekraft verliert und ihm schliesslich mit einer Farben-Diat ( ® IJedizin Oder StrahM len ) nachgeholfen werder muss. Die hauptsachlichsten Strahlen des Spektrums hat uns die Batur schon tausen.de von Jahren im Regenbogen angedeutet, namlicns rot,

orange, gelb, grim, blau, indigo und violett, worin rot, griin und violett als Grundfarben geschatzt warden. Anders ist es mit den Farbstoflen, mit welchen der Haler wage it. Kbrper und Stoffe erhalten eine gewisse Farbe, indem sie entweder keine, eine, mehrere Oder alls Fsrben ties Sonnenlichtes absorbicren und den Rest wie ein Spiegel reflektieren; und so verhalten sich auch die Farbstoffe. Und der Maier erzielt seine beaten liischungen, wenn er Rot, Blau und Gelb ids Grundstoffe annimmt.

Dieses Diagrams zeigt uns die urei Grundstoffe in ihrem richtigen Verhaltnis zu den übrigen Farben (bezw.Farbstoffen). Rot liegt in der oberen Halfte des Kreises und gehort ganz und gar zu den sogenanaten warden, anreizenden Farben. Blau hingegen liegt ganz und gar in der unteren Halfte und gehort also zu den kalben, erfrischenden Farben; wain end Gelb auf der Linie liegt und, je nachde2 es mit ot Oder Blau gemischt wird, über Oder untar die Linie schreitet. „

bischt Tian gelben und blauan "arbstoff in gleicher Quantit&t, so erhdlt man griin, die entgegengesetzte Farbe zu rot. Gelb und rot ergibt orange, das Entgegengesetzte zu Blau; und rot und blau gemischt ergibt violett,das G egen stuck von gelb. - * & X

# Miacht man blau mixein bisschan rot, so exhiilt man Llau-violett, wozu das G egens tuck orange-gelb ist (Siehe Liagramm Fiigt mail zu blau-violett noah etwae rot,so erhfelt man violatt-blau, und dis entgegengesetzte F&rbe wird MMitiKgelb-orange, usw. Der KUnstlex* hat desralb das obige Diagrams stets im Aug©, wenn er sein -ieisterwerk plant (ausdenkt); wie such die Hausfrau, die ihre Dimmere inrich tung gesch: ackvoll ordnet, und die kiinstlerische Lodistin, die ihren Lunden die best-pass© Aden . leider anfertigt.

Ein J'eisterwerk muse vorwiegend eine do« I minierende Farbe haben, warm odor kalt. .Mie anderen Farben konnen, je nachdem, vereohie* dene nebensachliche Kollen spielen, diirfen aber nicht in gleichem Masse auftreten, sonst ergibt es niohts waiter ala ein buntes Burcheinander. Darum ist ein planmassiges Verfahren dusserst wichtig, und der Keistex hat sein Schema achon im Kopf, ehe er zu den Pinseln greift.

PIE GEBRAUCHLICHSTKN FARBEi T —SCrIEMER SIHH

a) das ANALOGS, das nur eine Grundfarbe duldet, welche, je nachdem, mit enderen Parton ge-> mischt wird, u die gev'inschten Schattierunger. zu erzielen; wie z.B. eine Zusfi.’-: .^r.stel'urig von gelb-orange, orange-gelb,. orange, orange-rot und rot-otange, wo siao orange die Grundfarbe des garzen GemMldes (bezw.Ziro* merausstattung, Oder Kleides) bilden wiirde.

b) das JOOGr.ROIIATISCHS Oder einfarbige Schema, welches ebenfalls aus einer Grundfar* be baateht, die aber mit schwarz Oder weiss gemischt wind, um Schattierungen zu erzielen, wie ein Zimmer mit verschiedenen hell* braunen bis dunkeltraunen Mobeln und Ausstat* tungen.

c) d::s XCA "’RASTISCHE Schema, welches sich auf gafallige Cffekte, die man mit antgegengasetzten Farben erzielen kann, bagiert. Mesas Ist das urfangreichste Gebiet -Tur die T« pagination und Xunat eines jeden, wie auch das in.tere' ? sa i ?t n ;te ur.rt dankbarata. /Vher we« nigetens drei gind hier ndtig, urn dag ganze Bild intereggant zu maohen. Ja sogar mehrere Farben warden oft hinzugeftigt, um dem Ganzen eine gewisse ’’Atmogphare” zu geben, aber nur eine "s-ybe darf dominieren, muss jedocb genug gebrochen gain, sodass sie nicht grell erscheint.

d) Una schliessl ich das VIBLFOPJHGE Schema, welches alls iibrigen Farbenverbin« dungen uafangt. Die Arbeit auf diesem Gebiet ist je= • doah rfehr gefa’ rlich fiir den Anfanger, und man tut gut, lurch Beobachtung Oder auf Rat eines /Sinstiers eine J iste der be« sten Verb indwiu an aufzustellan, u i lic’i zu Eilfe -u rufen. r ;O geht z.B. Schokolade-trraun sehr gut mit Erbsan-griin; tief-rot mit mittel-grauj g<Ld-braun ”iv Pflaumen-violett mit Salbei-grdn; tief-goLl-gelb mit ' ee-griin; Unci nock bessere Ef« fakte kbnner. ’ ier erzielt warden, wenn diese FarbenPaare lurch einen schwarzen, we is sen Oder grauen Strei«= fen voneinanler getrennt warden.

as dock ein I’’arbeft<unstler al les in * Detre h I ziehen muss, gelt Die Tageszeit, die Richtung, aus der das Tageslicht ins Zimmer bricht, die kiinstliche Beleuchtung, den Stoff, aus dem ein Xleid Oder eine Verzierwx; gem&cht ist: das alios darf nicht übersehen warden* Der Xiinstler nbrdlich vom Aqua tor malt, indem das Licht vom borden über seine linke Schulter auf die Leinwand dringt, weil dieses Licht tagsub?r am wenigsten wechselt. Ob das Siid-Licht sudlich vom Aquator besser ware, habe ich noch nicht fesbstellen kbnnen, da die .eke, die mir zur Verfugung steht, hbohst unbequem ist und das Fenster nach WNW zeigt. So wiinsche ich Duoh alien in dieser Hinsicht mehr Gluck. Aus dieser kleinen ’Jbersicht wirst Du se® hen, dess man mit Rot, Blau, Gelb und den noch nicht erwahnten Farbstoffen Schwarz, Weiss und Braun die Grundlage eines jeden Farbenkastens hat und die meisten Farbeneffekte erzielen kann. Jedoch gibt es heutzutage schon soviele verschiedene . arken von '"arbstoffen auf dem I’arkt, die sich zufolge ihrer verschiedenen chemischen z'usammensetzung nicht immer vorteilhaft untereinander mischen lessen, weshalb vorsichtig sein musst, wenn Du neue Farben zu Deinem Farbenkasten kaufst. Und solltest Du Im Laufe Deines Kunstlerlebens noch mehr Aufklarung über irgendein ge= wissee Farben-Schema wiinschen, so wende Dich mit Vertrauen an das grosse Meisterwerk: DIE NATUR. Sie wird Dir immer ein offenes und un= erschbpfbares r uc v hleiben.

Dein Lager - Onkel.

II. Lieber Leger-Onkel!

Mit Interests© las ich vergangene Woche den an Dich gariebteten brief, worin uer "deutsche Kamerad" unsere bekannteren Lager-Kiinstler Dir nannte und wiirdigte. Es fiel mir aber auf ,dass der Verfasser einen vergessen ouer aus irgena einam unverst and! ichen Grund e ungenannt gelasm® sen hat, der nach meiner und auch anderer Kameraden lieinung unbedingt dahingehorte; und das ist unser lieber Otto Heindl. - Natiirlich, mit solcheiß Sohmiss seine Zeichnungen hinlegen zu kbnnen wie Gemert, das beansprucht nicht jeder fiir sich. Aber Heindl, der iibrigens auch schon haufig Skizzen fur unsexe Lagerzeitung geliefert hat, hat ein ausgesprochenee Zeichen.Talent und dieses gerade letzthin ausserordentlich entwickelt. Dabei kann ich nicht umhin, Dir auch zu verraten, dass eindis Kunst sich nicht allein

i: Zeichnen, ererer usik-Tnstru« mente, Hotenschreiben, BlumenzUchten u.dgl. erschbpft. Kamerad Heindl ist vor allem ein Kiinstler der Geduld, Ausdauer, Hilfsbereitschaft und anschenfreundlichkeit, der sich stets aktiv fiir das Guts und f c ibne, das as ja trotz allem noch gibt, einsetzt, eine "Stiit ze der Gesellschaft" im wahrsten Sinne des Wortes fiir eine Zwangsgemeinschaft wie die unsrige. c , dachte mir, Du freust Didi sicher fiir uns, dass wir solche Kameraden haben. Deine briefs less ich immer sehr geme. Poffentlich kommt bald wieder einer.

Stets Seirx

Grossneffe.

BILD ALS BEISPIEL.

BILD ALS BEISPIEL.

BILD ALS BEISPIEL.

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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 103, 12 March 1944, Page 5

Word count
Tapeke kupu
1,404

BRIEFKASTEN. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 103, 12 March 1944, Page 5

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