DER AMERIKANER IM KRIEGE.
1.) DPR KRI CFRONT.
Er ist unzufrieden; we ah alb ? — Seine Liebste schreibt nicht, und seine Kaineraden behaupten, sie hat einen der kriegsuntaugli* chen Johnnies Meh angeschafft dort an Platze! — Alle Heere der .elt haben Beschwerden,tag*i lich, dauernd, auch wenn die Eannschaften ge* sund sind. Und die Yankees sind gesund! (Says you !) Dennoch nbrgeln sie, über das Essen, über das Letter, über die Offiziere. Sagte da kurslich ein langer Kerl: "Ich kann Offiziere nicht ausstehen, sie taugen nichts, nur vome in der Front erftillen sie ihren Zweck."— Sie schimpfen über den kleinen Druck der V-JPost (photograph! er te riefe,, well xiMkk sie so schwer zu entziffern sind, und well sie nicht geniigend Briefe erhUten. (Ebenso wie hier !)- Lie tiefer liegende Ursaahe ist jedoch iweifolios die Enttauschung über die Menschen in der Heimat. - In keinem der am Kriege betei* ligten lender ist die lOLuft Über die bisher gebrachten Opfer zMachen den Prontsoldaten und der Heimat so ungeheuer, geradezu unuber* wjndlinh gross und klaffend, wie bei den Yanks* Der Frontsoldat ist sioh bewusst, dass er ge* wisserinaesen alias aufgegeben hat, wogegen die Menschen zuhause alies haben und gar keine Opfer bringen. Den Arbeiterfuhrer Joe Lewis wiir* den sie am liebsten mit einer I’linte ganz vor« ne in die Front 5 tecken und ihm dort die Fid* teutons beibri'. .. -In Kriegshospithlem in San Francisco wowohl wie in Washington hdrt man dieeelben Pemerkungen über die u ai mat front: “Bin pear Boniben hier und dor ten warden den Leutchen hier in der Heimat gut tun!” - “In Austrelien, wo die Rationierung bedeutend soharfer ist, hort man keine /lagen!" (Stimmt nicht !) - “In Englund", sa«rt ein anderer, "weiss die Bevolkerung, cass dies ein TotalKrieg ist, dort art alter ALLE ;<l rauen, und hier ?!" - Rin Oberstleutnant sagt "Mr sind die Zivilisten Englands lieber als uneere,sie verstehen voll und ganz, urn was es sioh heute handelt." Dank des vorzuglichen Naohrichtendlenstea in der Armee und an den Vronten sind die Sol* deten über alles, was in aer Heiraat vor sich geht, voll infer ~iie rt; Streiks und Arbeiterre* voltea rufen tiefe intrustung hervor, ebenso wie die gemeldeten hohen Ldhne und die ebenso honan Praise fur alles, was noch zu haben ist. — Klagan über kleine iationen finden allge* mein kein Gehbr, aber sowie die eigene Familie betroffon wird, sofort ndrgelt er los* - Dauernd steht der Soldat unter Druck,ist daher überempfindlich und reagiert auf alles
in übertrieben heftiger Weise. (Genau wie hier I) Sagte da einer: "Bekomint man einen Brief voller Klagen von Haus, mochte man am liebsten überhaupt gar nicht mehr schreiben!Und dann die leidigen Verh<nisse der Verheirateten betreffend ihre Frauen. Viele sind iiberzeugt, dasa der Krieg nicht nur ihre Korper zerschlagt, dass auch durch die lange Trennung die Familieribande sich lockem und in vielen, ja so vielen Fallen vollig zer» reissen 1 Viele von ihnen sind der Ansicht, dass 8— bis IG-jahrige Bhen die Krise wohl überstehen kbnnten, aber dass die kurzen ( Kriegs-)Khen untergehen. Min kurzlich Zuriickgekehrter sagte aus, dass in der Front die Ansicht besteht, dass wohl der Fhen nsch Riickkehr der VHter in die BrUche gehen ’ Über die Friedensprobleme m&chen besonders die Jtingeren sich eigentlich we nig Gedan* ken; sie sind wohl mehr auf den morgigen Tag eingestellt und durchdrungen von dieser Idee: Las stuns eret diesen Schlamcapssel iiberwinden; was dann, nach dem Krieg, in der Heimat aufkomifit, wissen wir heute nicht; moglich,s.asß MX dann ein anderer Mrieg dort sich entfal* tet ! - - - Charlie ist 19 Jahre alt und auf der "Fliegenden Festung” Kanonier des Sohwanzge* scniitzes im hintersten Mnde des st sieht deshalb mehr von der TUtigkeit und Abwehr der deutschen Luftwaffe in* Kampfe ga«= gen die “Festungen'* beim Bomben ] eutschlands; er utacht seine elfte Raise, hat mit seinem GeaohUtz selbst zwei feindliche. Flieger herunter gebracht, zweimal musste auch er seine Burg verlaasen und die Bekanntschaft mit der Nordsee iaachen t die er nie und nircmer verges® sen kann, bainahe ware auch er draufgegangen. Viel klarer und intensiver rls irgend ein anderer seiner Kameraden kann er die Wirkung der deutschen Angriffe auf seine Armada eob® achten, da er ja nach hinten schavt. Mr sieht hier eine rauc.hende”Festung”,die tapfer ver® sucht, in die Wirt-Ordnung sich vieder einzurichten? pldtzlich wird sie von z'-vei . • angegriffen und brennt lichterloh, um dann erst langsam, dann ircmer schneller nach hinten ebzusacken; in der Feme sieht er pldtzlich eine hoch auffliegende Ibcplosion, und die "Festung” funktioniert nicht mehr. Fine andere braust lichterloh brennend dicht un® ter ihm nach hinten, um dann in reiten Krei« sen schwingend ebenfalL; der terra Minoa zu» zustreben, begleitet von einer.Anzahl weiss® kopfiger Fallschirme, vermischt mit einigen gelblichen der iSannsohaften deutscher
* 'lugzeuge, die nicflr in seine Sicht gekommen sind, da sie welt vom ihre Vernichtung erreichte. - Von seiner, beiden Opfern hat man ihm nur eines gutgeschrieben, was ihn inimer noch wurint, da es ja ihm und ihm allein go lunger war, durch gut sitzende Schiisee beide von hinten aufkommenden Meeser* echmitts abzufertigen, die in seine Ka* nene geradesu hineingeeaust waren. — Hr hat so seine eigene Meinung über den deutsohen Feind, der er dee ofteren Ausdruck gibt; er zeigt es offen, dass er personlichen Hase gegen ihn nicht hat, im Gegenteil, er bewundert und ach» tet ihn ale Kampfer und ale Flieger und hat einen geh<srigen Reepekt vor den deutsohen Flugseugen< — Hur den Japa«= ner, den has st er, dem raochte er zu Lei* be, und ungeduldig wartet er auf den Tag, an dem es auoh ihm ermoglicht wird, in den Kampf gegen den Gelben zu ziehen. R.P>B. . (Fortsctzung folgt.) RBCHTS:
Abstiirzende "Festung".
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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka
Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 102, 5 March 1944, Page 3
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915DER AMERIKANER IM KRIEGE. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 102, 5 March 1944, Page 3
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