Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image

KAUM GEDACHT !

(Alls Rechte vorbehalten.Nachdruck verboten.) 9. Ich verbrachte ungefahr vier Wochen auf Erholung und kam wieder voll Energie nach lamburg auriick. Eine iwoche darauf fuhr ich dann nach Bremen, wo ich beim Lloyd aingeschrieben war. Hier erhielt ich eine Stelle auf dei riiS US ’’Oder'*, von den sogenannten Wolfsachiffen, die regelmassige ’’ahrten nach Australien un ter nah men. Der Lloyd schickte mich per Bahn zurlick nach Hamburg, und es war gerade mein

Geburtstag, als wir dort anmusterten. Also

wurde auch an dem Tage doppelt gefeiert* - Die "Oder” fuhr nach Antwerpen, und dann ganz durch bis nach Port Perry, Port Adelaide,

Melbourne und sJVey, wo schliesslich am 1.!o« vember 1929 mein Seenannsleben endete, indem ich, aus reinem Abenteurergeist, das Schiff verliess. - V/ir waren unser vier, als wir nach Central Station gingen, um dort unsere Fahrkarten nach Singleton, hinter Newcastle, zu losen. Wir dschten in diesem industriellen Gebiet ohne gross© Umstande Arbeit zu kriegen, doch bald soilten wir erfahren, wie schwer aller Anfang ist. Schon nachdem sich sich unsere erste Hoffnung nicht realisiert hatte, fanden wir uns auf der Walzs? in einem fremden Land. Vorerst gingen wir noch zusammen bis nach Tam or th, und dann teilten wir uns auf der Suche nach dem Gltick. Ein Kollege vom Schiff kam mit mir soweit nordlich bis Tenterfield. Nun waren aber meine Fuss© schon ganz kaput, und als ich mir etwas Ruh© gonnen wollte, entfernte sich mein Kollegs, angeblich um Wasser zu holen - - under kam nicht wieder. Nun musste ich alleine welter und dazu noch sein Bundel, das er zur-jck-gelassen hatte, schleppen, bis ich nach Wallen® garra, das an der Grenze von Queensland liegt, kam. Hier traf ich einen alten Deutschen na* mens Werner, bei welchem ich mi ch solange aufhielt, bis meine Fiisse wieder ziemlich heil waren. Ich hatte auch hier bleiben kdnnen,wenn ich umsonst gearbeitet hatte, aber ich zog vor, welter zu ziehen nach Brisbane, wo ich schliessi lich auch, nach vielen Strapazen und &S&K rniihsamem Ringen um das Leben, ankam. Und wen solite ich hier begegnen ? - Meinem Kollegen, des»en Bundel ich bis hierher geschleppt hatte. - Auf der Suche nach Arbeit wurde der letzte Groschen aufgefuttert, und zum Gluck trafen wir dann ein deutsches Schiff, die ’’Gera I *,auf welchem wir endlich wieder mal eine gute Mahlzeit hatten. Und suf ihm versteckt kehrten wir nach Sydney zuruck. Nun hatte mein Kollege schon genug von uiesem Leben, under machte seinen Ueg auf dem •nachsten besten Schiff nach Deutschland, wahrend ich mit einem anderen Deutschen wieder auf der Suche nach Arbeit auf das Land hinauszog. Dieses Kai kamen wir nach Young, Cootamundra, WaggaWagga, und bis nach More, wo ich in einer Schafziichterei meine erste Arbeit als Wolle-Presser erhielt und, solange das Gehen gut war, auch gutes Geld vendlente. Und ehe die drei Monate der Schafsscheerezeit voruber waren, hatte ich schon auf mehreren Stationen ausgeholfen. Als ich dann nach Sydney zuriicklkam, fand ich Arbeit als Storemann am Circular Quay bei der Ex- und Import Firms Leslie Powell. Ich arbeitete hier ein Jahr. Dann reiste ich nach 1 elboume in der Hoffnung, etwas

esseres zu findeilftlber die Depression hatte si ch auch hier schon überall bemerkbar gemacht, und es dauerte nicht lange, bis ich wieder nach Sydney zuriickfuhr. — Gerade zu der Zeit,als die Briicke eroffnet wurde, arbeitete ich sis Schlosser, und dann auch ab und zu als Gartner Oder was eben zu der Zeit noch zu kriegen war. Sogar Arbeitsuntemehmer wurde ich fur einige Zeit, bis ich mich schliesslich mehr und mehr fur die alerarbeiten interessierte.

Zuerst übernahm ich eelbstandig kleine Auftrage, und dann ging ich zur Co. Spears über, wo ich, erst als Xrbeiter und spaters als J aler raeinen 'Aeg curchs Leben machte. Als dann Helmuth “olm diese Compagnie übernahm, hatte ich es schon zura Maler-Vormann gebracht, und fing das Leben wieder an, interessant zu warden. Des dfteren kamen wir von Sydney bis in das Hinterland, wo damals verschiedene neue Hotels gebaut wurden. - Aber auch im Deutschen Club zu Sydney wurde gar manche frohliche Stunde verbracht. - Und schliesslich erhielt unsere Compagnie den Kontrakt fur das neue Eank-Gebaude, das in Suva errichtet werden sollte.

Wir verliessen Sydney am 4.August 1959 und kamen am 11. in Fiji an. Grosse Internationale Verhandlungen waren ja zu der Zeit im Gange, und kaum waren wir drei V.ochen in Fiji, war auch der Krieg schon ausgebrochen. Ich

wurde von der Polizei gem® fen, aber die Behorden erlaubten mir am Ende doch, meinen Kontrakt zu vollenden. Daraufhin hatte ich vor, noch etwas freie Zeit in den L’rppen zu geniessen, aber das nachste Schiff von der Union Company wollte mich schon nicht mehr nehmen, und die Matson Line wollte eine Garantie haben, dass ich in Australien landen konnta. Diese wurde mir aber verweigert. - Indessen arbeitete ich noch hier und dort,

und jede Uoche musste ich mich auf dem Polizeiamt maiden.

Zu der Zeit erhielt ich auch einen Auftrag aus der Zuckerpflanzungs-Gegend von Singatoka und hatte schon die Erlaubnis, dorthin zu gehen. Pinsel und Gerate waren schon vorausgeschickt. — Da erklarte Italien den Krieg. — Es war am lO.Juni, als ioh vom Polizei-Chef Probert gerufen wurde und von ihm die traurige Nachricht erhielt: “I’m very soriy !???, Mr.Neh®, but we have to intern you for your own protection !*• Und am nachsten Morgen urn 10 Uhr, nachdem ich meine Machen noch schnell etwas in Ordnung geuracht hatte, uragab mich schon der Stacheidraht aes kleinsten Internierungslagers, zu Korovou, Fiji. -

This article text was automatically generated and may include errors. View the full page to see article in its original form.I whakaputaina aunoatia ēnei kuputuhi tuhinga, e kitea ai pea ētahi hapa i roto. Tirohia te whārangi katoa kia kitea te āhuatanga taketake o te tuhinga.
Permanent link to this item
Hononga pūmau ki tēnei tūemi

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440220.2.17

Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 100, 20 February 1944, Page 7

Word count
Tapeke kupu
892

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 100, 20 February 1944, Page 7

KAUM GEDACHT ! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 100, 20 February 1944, Page 7

Log in or create a Papers Past website account

Use your Papers Past website account to correct newspaper text.

By creating and using this account you agree to our terms of use.

Log in with RealMe®

If you’ve used a RealMe login somewhere else, you can use it here too. If you don’t already have a username and password, just click Log in and you can choose to create one.


Log in again to continue your work

Your session has expired.

Log in again with RealMe®


Alert