Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image

KAUM GEDACHT!

( Kile Rechte vorbehalten. Nac!druck verboten.) 8.

Ich hatte mich fur die Afriks-Reisen ent« schlosaen, und zwar auf der ,r saregga”,die uns nach Kamerun, dem be I^lschen Kongo und manch«= mal bis nach Kaostadt brachte. Die "Wareggfl" verdrangte ungefahr 800' Tonnen, und eine Raise dauerte, je nachdera, vier bis vier einhalb Monate.

In Kamerun und in Kongo giut es viele Papa geien, womit wir bald unsere kleinen Nebengeschafte in Betrieb setzten. Gleich auf der ersten Heise kam ein schwarzer Junge mit einem wunderschonen grauen Papagei zu uns. Das Tier sprach englisoh und pfiff und sang wie verruckt. Ich hatte es selbst genie gehabt, aber der Junge war so scharf auf den Koffer und einen alten TT ut des lootsmannes, sodass dieser sehliesslich das Tier dafiir bekam. Als wir einige Tage darauf an Bord lustig waren und sangen, da fing der Papagei auch mit einem Mal an, deutsch zu plappern "Trink, Bruderlein, trink”, zu unserer allgemeinen Freude und Überraschung. Der Wert des Tieres stieg aldo plotzlich hundert Prozent, wenn in Hamburg diese Art schon so-wie-so aentzig Hark ein«= brachte. - Einmal fuhren wir auch den Kongo-

Flues hinauf bis nach Ifatadi. Hie habe ich in meinem Leben so viele rlosquiten gesehen wie da, wo sie uns beinahe lebend aufgefressen hatten.

Spater ging ich dann über auf die ’’Lily Wormann". Dieses Lchiff war etwas kleiner,ang und schon gebaut, und sah aus wie ein kleiner Schnelldampfer mit seinem s -harfen Bug. Diese keisen waren etwas kurzer und brachten und in das sogenannte "Af fenland", an die Gold- und ilfenbeinkusten. Moistens lagen wir vor kleineren Platzen draussen an der Reede, und die schwarzen Jungens, die wir in Freetown an Bord nahmen, besorgten das Loschen und Laden und mannten auch die. Brandungsboote. Sie wurden dann weiter an Bord behalten, bis wir wieder zuriick nach Freetown kamen. L'an brauohte mit diesen Jungens sich nur freundlich zu stellen, und sie verschafften alles, was man nur haben wollte sogar Weiber hatten sie uns fur einige ark verkauft. — Und ’’klauen” konnten sie wie die Spitzbuben. Als sie an Bord kamen, hatten sie gewbhnlich gar nichts. Dann ging

es aber los, und was sie zu fassen kriegen

* konnten. das ging Sogar Fracht® kisten wuraen nufgebrochen; und ein® mal leerten sie eine ganze Kiste "Ge® neva” und lagan darauf schwer besof® fen libera 11 auf dem Schiff umher. Und als sie darm nach Freetown zuruckkawen, lan® deten sie jedesmal fast ohne Ausnahme im Zuchthaus. Es verging wohl keine dieser Reisen, wo wir nicht einige .ffen mitgenommen hatten. - Eine Meerkatze brachte in Hamburg schon 25 Hark, ein Blau-Affe 30-55 Mark, Hundsaffen von 100-150 Mark, und ein Schimpanse kostete selbst in Afrike schon zehn Pfund Sterling, Einraal hatte mir ein Reger ein ganz seltsames Tier gebracht. Es hatte nur vier Finger und ein schwarz und rotes Fell,schwarz auf dem Rucken und einen roten Streifen auf der Unter-Seite, Es war ungefahr-vier Fuss lang und der Schwanz ebenso lang wie der Koiper, Der schwarze Junge erzahlte mir, dass er es mit Rum betaubt hatte und nur durch diese Hinterlist einfangen konnte. da es sonst un= moglich ware, diesen starken Tieren nahe zu kommen. - Ich selbst hatte rnich davon bald überzeugt. Ich zog die /Tiste an Bord und woll® te sie schliesslich mit der Hand fassen,aber schon im selben Augenblick kriegte mich das Tier arn Finger zu fassen und hatte ihn beina® he glatt durchgebissen. Von da an gingen wir nur noch mit Handschuhen in seine Nahe. Vor® sichtshalber wollten wir es auch noch in Kat® ten legen, aber es war so stark, dass alle

unsere Muhe ohne Erfolg war. - Am nachsten Tag fing es aber schon an, schwach und krank zu werden, und einige Tage spater war es tot.Erst als wir in Hamburg ankamen, erfuhren wir, dass diese Art nicht in Gefangenschaft lebt und dass selbst das Fell einen guten Preis gebracht hatte. Auf unserer zweiten Reise hatten wir Pas= sagiere von der Elfenbeinkuste, und zwar Ne® ger, die in den Minen gearbeitet hatten und nun, nachdem sie zum grossten Teil an Schwind* sucht erkrankt waren, nach Hause i'uhren. - Der Reger verkauft namlich gewohnlich seine Tbchter, und Sbhne schickt er in die Blei-Minen, von wo sie, erst nachdem sie un= fahig und an Schwindsucht erkrankt sind, zu® riickge schickt werden. - Es war ekelhaft, wie sie liberal 1 an Bord umherlagen, und fast jeden Morgen mussten wir eine Oder mehrere Leichen über Bord werfen.— Wir hatten eine l a dung Erz, und auf dem Deck unheimlich grosse jlfasser, als wir in

Diinkirohen ankamen. Und gerade als ich mit®

tags zwischen zwblf und ein Uhr auf W?che war, da kippte mit einem Hal der ganze Kasten

um und schlug den elektrischen Kran am Kai, bis er in einem Winkel von 45 Grad zu liegen kara. - Durch einen Irrtum im L<s® schen war auf dem schmalen Schiff das Gleich® gewicht verloren gegangen, was zu diesem Ungliick fiihrte. Und trotzdem konnten wir noch von Gluck reden, dass wir nicht auf die See® seite urokippten, dennwer weiss, ob wir dann so gliicklich mit unserern Laben davongekomren waren, wahrend so nur einer unserer Leute am Arm verletzt wurde. So schnell ging die ganze Sache vor sich, dass es keine Feit zum Denken gab. Instinktiv griff ich nach der Leiter, die ich schon kaum mehr erreichen konnte, um mich aus der Klemme zu ziehen, und nie zuvor bin ich so blitzschnell ans Deck gekommen wie an diesem Tag. -

Auf meiner letzten Heim-Heise von Afrika hatte ich alleine zwanzig Slau-Affen und vier Hundsaffen an Bord. Wir futterten sie mit Ba® nanen, und auch gekochten Reis mit Pflaumen frassen sie mit Vorliebe. Manchmal befreiten sich die Tiere aus dem Kafig, und einer war eines Tages am Mast bis oben hinauf geklettert.

Ich versuchte alias mogliche, um ihn herabzu® locken, aber vergebens. So musste ich schliees* 15ch selbst hinauf, um diesem Vieh so nahe wie moglich zu kommen, bis dass ich es am 3nde mit Hiihe und Not und nach vielen Versuchen wieder zu fassen kriegte. -

Daraufhin machte ich noch verschiedene Reisen auf der "Schwalbe'*, die nach Frankreich, Spanien, I ortugal und England fuhr und moistens Apfelsinen von der iberischen Halbin® sei brachte. Auf einer dieser Reisen wurde ich schliesslich in Rotterdam krank, was mich be® wog, nach Hause zu fahren. Das war im Jahre ( Fortsetzung folgt.)

This article text was automatically generated and may include errors. View the full page to see article in its original form.I whakaputaina aunoatia ēnei kuputuhi tuhinga, e kitea ai pea ētahi hapa i roto. Tirohia te whārangi katoa kia kitea te āhuatanga taketake o te tuhinga.
Permanent link to this item
Hononga pūmau ki tēnei tūemi

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440213.2.14

Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 99, 13 February 1944, Page 7

Word count
Tapeke kupu
1,042

KAUM GEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 99, 13 February 1944, Page 7

KAUM GEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 99, 13 February 1944, Page 7

Log in or create a Papers Past website account

Use your Papers Past website account to correct newspaper text.

By creating and using this account you agree to our terms of use.

Log in with RealMe®

If you’ve used a RealMe login somewhere else, you can use it here too. If you don’t already have a username and password, just click Log in and you can choose to create one.


Log in again to continue your work

Your session has expired.

Log in again with RealMe®


Alert