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BOMBER-ANGRIFF AUF REGENSBURG UND SCHWEINFURT.

Von Oberst-Leutnant LAY, U.S.A.

Der Befehl lautet: Angriff auf Sud-Tieutscb land, Regensburg und Schweinfurt, Abfahrt über die Alpen, Brennerpass, an Corsica und Sardi= nien vorbei, nach Landungsplatzen in Nordafri® ka. Zweck: Vemichtung der ' esserschmitt-Y.erke an beiden Platzen, die ein Drittel der Luft« waffe hersteller. - Todliche Stille herrschte in dem kaum auf unserem Abflugplatz in 'England, wo 240 erprob® te Fliegerpiloten laut- und sprachlos diese Kanipfanweisung Ir sen. - Helche GeHanken wohl ihre Eime durchzuckten ? - Hier und da liess sich dann ein hohles Lachen vemehmen. - Im letzten Augenblick wurde auf dem Plugplatz mir ein anderer als urspriinglich beab= sichtigter Sitz in einem Schlussflugbomber zu® gewiesen. Ob der betreffende Oberst wohl ahn® te, dass er mir dadurch >nein Leben rettete ? - leh wurde durch diese Umlegung in die Lage versetzt, unsere Luft-Armada dauemd im Ge® sicht zu behalten wahrend der ganzen Fahrt, was mir nicht moglich gewesen ware, hatte ich meinen Platz behalten in dem in der kitte fah« renden Bomber. - Unser Schiff trug den lusti® gen Namen: PICCADILLY LILY. - Wegen unsichtigen betters musste die an® gesetzte Abfahrtzeit um nahezu 2 Stunden ver® legt werden, was natiirlich nicht dazu beitrug, die auf unseren Nerven liegende Spannung zu erleichtern. - Ss wurde nunmehr nochmals alles einer Nachuntersuchung und Priifung unterzogen, die Patronengurte nachgesehen, jVasohinen >weh« re geolt und geschmiert; in aufregender Hast wurde vieles umgepackt, was garnicht nbtig war und nur die bereits allgemeine Nervositat vermehrte; die fur Hord-Afrika bestimmten eng® lischen Pfundnoten wurden in eine andere Taschc gesteckt, damit sie schnell zur Hand sein soli* ten bei einer eventuell notig werdenden Not® landung. - Unser Uop-Kanonier lag neben dem Flugzeug im Grase langhingestreckt und schwitz* te blutdicke Tropfen bei dem Gedanken, dass dies seine 1). Fahrt ist ! - Unsere "Lilie” war das Fiihrerschiff der hintersten drei Schlussbomber, und von ihr aus konnte ich, weil wir tiefer lagen als unsere Armada, alles ziemlich genau beobachten, was sich im Laufe unserer Hxpodition ereignete. Trotzdem gefiel diese Postierung uns garnicht, denn keiner von uns hat Seiinsucht nach einem "Purple Heart”. - Wahrend der zehn Vorbereitungstage fiir diesen kam mir, der ich bis da&in im St a® be gearbeitet hatte, die Überzeugung, dass man

hier oben und draussen viel leichter "erreicht 1 werden kann, als am Telephon, und es kam mir vor, dass dies Untemehmen mehr eine Art Selbstmord sei gegen meinen sicheren Platz in der Schrelbstube ! - 7 Uhr 50 j Abfahrt! Die folgenden 11 Stunden waren fur uns voll von unvergesslichen Ereignissen und auch einigen, deren Umstande, auch heute noch, wie im Hebei urn uns sind. - Die einzelnen Staffeln fingen nun an, sich in Abstanden von 1000 Fuss von einander in die Flugordnung einzufugen, wobei die auf dem linken Flugel sich tiefer hielten von der Fitte aus und die auf dem rechten Fliigel sich nach oben staffelten, sodass die Kanonen und Gewehre unserer Bomber freies und ungehindertes Schussfeld hatten, ihre Manovrierfahigkeit aber aucn beibehielten, im Gegensatz zu den deutschen Flieger-Formationen, die 1940 London angriffen in festgefiigter Formation, wie bei einer Parade, alle auf gleicher Hohe, was ungeheure Verluste zur Folge hatte, da sie von den Kampffliegern abgeschossen wurden wie Fliegen. - Es dauerte aber imraerhin noch einige Stunden, bis unsere Geschwader alle die ihnen zugewiesenen Positionen eingenommen hatten und wir nun endlich Richtung auf unser Ziei nehmen konnten. Fndlich, gegen 10 Uhr, waren wir fiber dem Kanal und liessen East Anglia 'hinter uns, mit ungefahr einem Dutzend Bom® bern, die mit uns aufgefahren waren, urn evtl. den Platz solcher Bomber einzunehmen,die durch Maschinen- und andere Haverien am ¥/eiterflug verhindert wurden. — Y.ir waren allein. — Hier und dort konnte ich das Aufblitzen von Schussen sehen, die von unseren Kanonieren abgegeben wurden, um ihre Geschutze und MaschL nengewehre sicher in der Hand zu haben, Probeschiisse. In scharfen Umrissen erschien urter uns die Xiiste Hollands — ich atmete tief ein durch meinen Sauers toffapaarat — es war uns alien klar, dass die Luftwaffe allerorten jetzt schon voll alarmiert war und dass Focke Wulfund } lesserschmitt- Staffeln uns empfangen wiir® den. - - - Ein Kampf bis auf den Tod bereitete sich vor fur Angreifer und Verteidiger des so wertvollen Flugarsenals des was bisher durch unsere Angriffe noch nicht hatte er® reicht werden konnen. - 10 Uhr 8. Siidlich von Haag über Holland, 18.000 Fuss hocli. - Die ungewohnlich lange Li® nie unserer Armada erlaubte kaum eine auch nur

, einigermassen genawP Erkenntnis der Plugstaffeln und der Fiihrerschiffe, und unwillkurlich kam mir wieder das sinkende Gefiihl in der Uagengegend — ANGST — und dieses Kai sollte diese Vorahnung sich voll bewahrheiten. - 10 Uhr 25. 'eldung: Feindliche Kampfer auf Kompasspunkt 2, niedrig ! Fiir einen klei® nen Augenblick hoffte ich, es seien unsere eigenen Kampfer, die irgendwo in unserer Nahe sein sollten, aber nicht in Sicht kamen. Da sind sia ! 2 Focke- ulff 190, und schnell kommt der sofortige Angriff. Sowie sie die ndtige Hohe erreichen, stiirzen sie sich, ohne hin und her zu sichem, durch die Forma® tionen vor uns, im Frontal- \ngriff auf unsere B 17, rasseln ihre Geschosse in die Flugel zweier dieeer Ungeheuer, sodass nach alien Seiten die Triimmer fliegen, und trundeln sich nach hinten abbrechend mit 600 ’eilen Geschwindigkeit über uns weg. Ich konnte gerade noch fiir einen kurzen Augenblick die gelbe Nas< des einen sehen, aus der Rauch kam, und dass von einem Fliigelansatz Triimmer flogen. - Ste® chende Rauchschwaden fanden ihren Y.eg in un® sere Kabine von den beiden vor uns brennenden "Festungen”, die aber immer noch ihre Position im Verband hielten. -

Xampf-Reaktion bei uns ! Unsere Mannschaf ahnt, fiihlt bestimmte Gefahr. - Die Angriffs® art der beiden Focke-Wulff bezeugt ein gerade® zu verzweifeltes Draufgehen. Wo sind unsere Schutz-Kampfer-^ormationen ? aahrscheinlich vom Feind schon in abliegende Kiimpfe verwik® kelt. - Jber da?- freie Telephon überhore ich von alien Seiten Ermahnungen an die tannschaf® ten: Weiterfiihren!; Kurze Lagen geben!; Koine Munition vergeuden!; Kanonier am linken Ge® schiitz nicht so schreien, langsam sprechen! ; usw. -

5 Minuten snnter Mel dung: Kampfer rings® urn einzeln und in Paaren von alien Seiten ein® dringend ! - >--190 und Fe-109-Gf: ! - - Und kein befreundeter Thunderbolt in Sicht! Die Sache sieht ungesund aus! Wir befinden uns in rechter Todesgefahr; mein fund ist trocken,und mein Gesass zieht sich zusammen! Jetzt beginnt ein ausgedachter Kampfplan gegen uns. Von vom kommen die Kampfer etvas erhbht gegen unsere hochsten Linien; von den Seiten auf gleicher Hohe; und auf die niederen Reihen unserer B 17 von hinten, etwas unterwarts. Alle ”Festungen” in meiner Sicht feuem mit allem, was sie ha® ben, was nur heraus will, auf die Unzahl der Flugel der deutschen Kampfer, nach alien Rich® tungen. Mit Schrecken muss ich sehen, dass die meisten unserer Geschosse zu kurz fallen, be® senders die aus den i—Gs in der Nase und aus

den . ( Fprtsetzung in der nachsten Rummer. )

R.P.B.

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Bibliographic details
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Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 96, 23 January 1944, Page 3

Word count
Tapeke kupu
1,100

BOMBER-ANGRIFF AUF REGENSBURG UND SCHWEINFURT. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 96, 23 January 1944, Page 3

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