Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image
Article image

BRIEFKASTEN

I. Lieber Kamerad ! Deine Bienengeschichte ist ja wunderbar. So etwas hattest Du gewiss in Somes nicht erlebt. Na, die Bienen wussten wohl auch, wo sie ara sichersten waren und wo sie am wenigsten ihres Honigs beraubt warden. - Und was die Prozente anbetrifft: Du kannst ja sohliasslich am Ende des Janres auch mal ein Teekranzchen halten und Honigkuchen vorsetzen, zu welchem Du alls, die

darauf Anspruch erheben, eowie ihre Freunde, einladst. Kannst auch mich dazu zahlen, fUr den guten Rat, den ich Dir hier gebe.

Dein Lager-Onkel. 11. Lieber J ager-Cnkel !

Sa war doch gut, das 3 Du zu uns ins Lager gekommen hist. Ich weiss gar nicht, was

wir ohne Deine Ratschlage anfangen wtirden.'Jit der Bienen-Sache, bezw. Honig-Prozenten,hast Du mir wirklich eine glanzende Idee gegeben. Ja, freilich wirst Du auch eingeladen zum

Teekranzchen und Honigkuchen. Nur* muss ich Dich aber gleich vorbereiten auf die neuen Trachten, die hier immer

mehr und mehr zum Vorschein kommen, auf dass Du nicht ohnmachtig wirst im Augenblick ciner kolossal en iiberraschung.

Du weiset, dass die al ten Gemanen, als sie nit den Sildl’indorn in Bernhring kamen,ihr Haar ebenfalls imtner kiirzer und kiirzer trugen. Da aber das Haar nicht aufhorte, zu wachsen, wurde man eines Tages auch diese rode wieder satt und ging, aus verschiedenen historischen Oder Sethetischen Griinden, zum halblangen Haar

zuriick. Selbst Bart und Schnurrbart liess man nicht aus dem Auge, nicht zu erwghnen Augen® brauen, Finger- und keh-Nagel, und was noch sonst.

Nun kommen aber solche X’ode-Wellen nicht nur über Paris und Amerika. Eine der letzten traf sogar unser vorbildliches Lager.

Zuerst versuchte man es im Theater. Kit Periicken und Schminke kamen so manche Veibsfiguren und Professorskopfe zuetande, und der artistische Gedanke fasste Aurzeln in alien Kdpfen.

Mit der Ankunft des Sommers begannen dann allmahlich die goldenen Locken zu verschwin* den. Es begann anscheinend mit Daniel Aason. Darauf folgte Herr Alberts “Hum Bum”. Her Junge war Dritter - und an einem schonen Bonntagmorgen schloss sich gleich eine ganze Gruppe aus Flugel B an, was, mit einem Pal, allgemeines Aufsehen im Jager erregte.

Welches MSdel ware nicht sfolz gewesen, wenn es jeweilen nur halb soviel Augen auf sich gerichtet gehabt hh*tte wie unsere fri sier® ten Kameraden an diesem Tage ? Aber von Stolz wollen wir schon gar nicht snrechen, denn das ist ja so-wie-so nur eine menschliche Einbil®

dung, in der man sich mehr anmasst,als man in Wirklichkeit Ist od«r hat und wer von uns wurde sich so etwas erlauben. - Pass also diese neue ],ode-v«elle such einen Zweck erzielen soilto, daran ist kein Zweifel. Zelbat Onkel Jona hat aich achon davon iiberzeugt. Hast Du Herm Schaafhausen je mit langem Haar gesehen?

*• Seitdem er im nger ist, tragt er es jedenfalls kurz dafur vergisst er aber auch nicht, seine L'utze aufzusetzen. Was nun fiir jeden einzelnen Kenschen das bests ist, mochte ich nicht be® streiten, denn das ist eine Frage, die nicht verallgemeinert werden kann, weil die Menschen wie auch das Klima, das sie beeinflusst, so vorschieden sind. Dass beides, kurzes wie langes Haar, Vorteile und Nachteile hat, ist klar. Jedoch ist zu bemerken, dass die Mach® teile des langen Haars nur solche sind, die in unsera sogenannte fortgnschrittene Zivili* sation nicht hineinpassan, und dass die ' r or* teile selten erwahnt werden, wahrend das kurze Haar mehr als eine moderns Erfindung be= zeichnet werden kann, - Kahlkbpfigkeit v/ird gewohnlich geerbt, und gegen Kopfschinnen ist wohl noch keine zuverlassige Kur gefunden,so® lange jeder seine i’edizin die beste nennt. Ob Adam diese Krankheit hatte, hat uns die Ge® schichte nicht hinterlassen; aber es ist an® zuneiunen, dass er in keinem Interniertenlager lebte.

Ich welss auch nicht, in welchero Zeichen der Mond an dem Tage gerade war, aber, was ich sagen wollte, die Haarschnitte, die an dem Tage einige Kameraden zum Spass paradier® ten, waren toll. - Aber überlass es nur deni orsch”. Der weiss schon, was er reacht. - Nun, wietragst Du denn das Haar, lieber Lager-Onkel ? und aus welchem Grunde,wenn ich fra ger. darf ?

Dein deutscner Kamerad.

This article text was automatically generated and may include errors. View the full page to see article in its original form.I whakaputaina aunoatia ēnei kuputuhi tuhinga, e kitea ai pea ētahi hapa i roto. Tirohia te whārangi katoa kia kitea te āhuatanga taketake o te tuhinga.
Permanent link to this item
Hononga pūmau ki tēnei tūemi

https://paperspast.natlib.govt.nz/periodicals/DSPOST19440123.2.19

Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 96, 23 January 1944, Page 6

Word count
Tapeke kupu
659

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 96, 23 January 1944, Page 6

BRIEFKASTEN Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 96, 23 January 1944, Page 6

Log in or create a Papers Past website account

Use your Papers Past website account to correct newspaper text.

By creating and using this account you agree to our terms of use.

Log in with RealMe®

If you’ve used a RealMe login somewhere else, you can use it here too. If you don’t already have a username and password, just click Log in and you can choose to create one.


Log in again to continue your work

Your session has expired.

Log in again with RealMe®


Alert