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KAUM GEDACHT!

(Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verboten.) 5. Unser Weg fiihrte hinab zur ’’King’s Wharf',’ wo die "Vinni" lag-. Wir gingen die Briicke hinauf und direkt ins Bttro zum Kapitan. Hier wur* de ich abgemustert; aber ich hatte Grund, mich zu verweigem, die Papiere, die mir vorgelegt wurden, zu zeichnen. Da lag, unter anderen, auch ein Dokument auf dem Tisch, bestStigt vom Kapitan, vom ersten Offizier, vom zweiten Ingenieur, vom Naschinisten und vom Bootsraann, welches mich anklagte, dass ich national-so* zialistisch gesinnt sei und dass ioh raich im* mer mehr und mehr unverstandlich und heraus* fordemd verhalte. Ich antwortete kurz, dass dieses Dokument nicht mit der Wahrheit über* einstimme.

Indessen hatte ich beobachtet, dass der Kapitan zuviel getrunken hatte, und der jiinge* re von den Leiden Detektiven spahte unruhig und offensichtlich unzufrieden von einer Ecke der Kabine zur anderen, bis das Verhor zu En= de war*

v Wir verliessen das Schiff auf dem kiirzesten Weg, und wahrend mein Gepack auf den Wa» gen geladen wurde, iiberhorte ich noch, wie jener Geheimpolizist zu seinem Slteren Ge* fahrten sagte: "Hast Du den Kapitan beobach* tet? Der war ja besoffen. - ?£Lr hat die ganze Sache nicht gefallen. - "

Das Auto brachte mich darauf an einen mir uribekannten Platz, wo wir einen zweiten Poli* zeiwagen trafen, zu dem man mich umsteigen hiesa. Hier traf ich jemanden, der anschein* lich fur dasselbe Ziel bestimrat war; denn von dem Ende der Raise hatte ich noch koine Ah* nung. -

Es war schon Abend, als unser Wagen zum Stoppen kani. Wir machten grosse Augen. Wir be*

fanden uns im Camp. In aller Eile

verzehrten wir unser Abendbrot in der Pesse

der Gefreiten, worauf wir in einem kleinen

Raum einer Wache von zwei Mann mit geladenem Gewehr und aufgepflanztem Bajonett überlassen wurden. Der eine davon, ein Neuseelander,wur* da ganz rot im Gesicht und wollte, angebliche: weise, seine Kriegswut gleich an uns auslas* sen, wenn ihn nicht der Korporal, durch dessei Adem noch dazu etwas Maorib lut floss, zur Ordnung gebracht hatte. "Ich wurde Buch am liebsten gleich erschiessen und das Bajonett durch den Leib stossen, wenn ich freie Hand

hatte", lautete sein Lieblingston, zu dem ihn dieses Land erzogen hatte. Kurz darauf brachte man uns wieder zuriick

nach Auckland, wo wir drei Tags beim "Oil De* pot" verbrachten. Hier bef andon sich roehrere

kleine Kutten, woven wir einer zugewiesen wur* den. Ganz in der Nahe war ebenfalls eine Briik* ke und eine Schiffslande. Ich erinnere mich noch ganz gut. Es war am dritten Tag, ein Montag Morgen, als ich vor der Hutto stand und die "Vinni", die eben vor* beifuhr, beobachtete. Der Kapitan war auf der Briicke. Er niusste mich wohl erkannt haben, und er winkte mir nochmal zu zum letzten Mai. An jenem Nachmittag wurden wir zur Eisen* bahnstation gebracht. Unsere Wache war ein

Sergeant, der, wie aus seiner Unterhaltung

hervorging, in England geboren und vor etli* . chen Jahren nach Neus eeland, ausgewandert war. Er gab zu, dass er gener arbeite, dass er je« doch die Leute des Landes seiner Einwanderung nicht liebe und nicht verstehen konne. So lemte ich dann dieses Land etwas na» her kennen; denn mir war ja noch alles neu. - Die Reisenden gafften und konnten sich

nicht satt sehen an den ersten Kriegsgefange* nen, die sic vielleicht je gesehen hatten, und man konnte ihnen den Verdacht, den sie im Herzen hatten, nur zu gut vom Gesichte ablesen. Es war Biens tag Morgen, der lO.Septem* ber, als wir in Petone ausstiegen. Das iibli* che, regnerische Wellington-better hatte uns erwartet, um jenen dusteren Tag noch dunkler zu gestalten. An dem kleinen Fischer-Kai lag Fishbuxns "Wahine", deren Motor ein pochendes Stakkato pustete. Wir stiegen über, und nach einer erwartungsvollen Pause fuhren wir ab in der Richtung nach der kleinen Insel,mitten im Hafen. - Ein Schwarm von iidven begleitete uns zur Landungsbriicke, wo uns ein kleiner Ser* geant Major, namens Coburn, anschnauzte. "hem Sie mich anreden", sagte er, "dann sagen Sie von nun an SIR."

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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 94, 9 January 1944, Page 8

Word count
Tapeke kupu
655

KAUM GEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 94, 9 January 1944, Page 8

KAUM GEDACHT! Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 94, 9 January 1944, Page 8

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