KOMMENTAR ZUR KRIEGSLAGE.

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 63, 29 May 1943, Page 2

KOMMENTAR ZUR KRIEGSLAGE.

2.) rCTTTEUfIgKR.

Bel SL ALAk'EE stoppte der Vonnarsch dor Achso in Afrika vorerst, tails infolge von Nachschub-Echwierigkeiten und tails dadurch, dass die Englander fast alia vorfUgbaren Jruppen aus dem i ittel-Oston an dioser kur* sen Front zusanrnenzogen. Ala dann die Amarikaner und Englander in Jranzdsiach-lordafrika landeten und dar franzosischo Widerstand durch Darlans Verrat sehr schnall endete, be* sotzton deutsohe und italienische Pruppen TUNIS und BIZERTA, wodurch sie erptens die Alliierten vorlaufig von der littelmeer-Enge fernhielten und zee i tens Rommel den Rucken deckten, der einen auf der langen Stracks durchweg ordentlichen Ruckzug vol ler hartnakkigen und fur den eind kostspieligen Wider* standee vollzog. - Attlee berichtete am 18. Jai im ouso of Commons, dass die Achse seit

Italians Jintritt in den Xrieg in Afrika 627-OOC Rann in To ten, Vorwundeten und Gofan* genen verloren habo, dass aber die Verluste Englands und dos empire dort immerhin 227*000 i'ann betrugen. (Dazu komroen also noch etliche Tausend Amerikaner und Franzosen.) V»onn schliesslich die Achsen-Streitkrfif* te in Nordafrika der lokalen Jbermacht der Alliierten erlagen, so haben sie doch deron

von longer l and vorbereitete PlMne um rundo 6 onate aufgehalten und dadurch iiberhaupt durchkreuzt. Rio eifrig Eerr Churchill das auch abstroiten mag, es ist erinnerlich, dass General Eisenhower kurz naah der handling in ALGIEId) die Erwartung aussprach, der franzo* sische General-Gouverneur in TUI ’IS werde don Alliierten den Durchmarsch nach Tripolitanien gestatten! Diesor scheiterto dann an dem er* folgroichen deutschen Ridorstand boi JEDEIDA, TUNIS. Inzwischen, und zwar unraittelbar nach der Landung der Alliierten in ’ranzosisch-

Worafrika, besetzte ala Achse Siidfrank* reich und Korsika. ie saltdam verstrichenan donate gaben ihr dich dort zu konsoli* Miron dieron und die uste zu befeatigen. ie Alliierten benutzcn ihre TC . .-Position, urn l.uft-Ar <s riffe auf Italian auszufuh* ran. ..ueaarnen .ait den sbarken 'Cuban- Jigriffen auf Lest- eutschland und die besetzten .ost-Gobiete stellt das eine sicher nicht un« erhebliche Luft—Offensive dar, bogleitat von der Mmmton aufbeuschenden Propaganda* Den gegon Italian steht die Tatsache gegenuber, dass auch Italian jetzt Totals fobilisierung durchfuhrt und Jeder Versuch, in Italian zu 1 andon, ait der ganzon in Bereitschaft stehendon Nation rechnen muss. Dor Ver such oiner Landung auf dem Fest* land Italian setzt die vorherige Droberung dor vorgelagerten Insoln SIZILIEN und SARDINIAN versus. Sizilien let seit langem ein Haupt-Stiitzpunkt der italienischen und deutschon Luftwsffen, und nach Sardinian sollen vor einigen Tagen deuteche Truppen zur Ver* stiirkung der Garni eon gegangen sain* Der Uh* rar erklarte ja noulich erneut, dass Deutsch* land italienischen ioden wio seinen oigenen vertoidigen wards* — '.in so grosses Untor* nohmen wio eine Invasion von Italian bozw* Sizilien verlangt aber nicht nur kolossalo I engen von Truppen, Xriegsmaterial und Schif* fen, sondem auch Versorgungs-Basen, die den Nachschub garantieren konnen* Dio nachstgelo* gone Versorgungs-Basis ist TUNIS* ’i?unis ist aber von Sizilien und Suu-Italian wesentlich waiter entfemt als z*B* ngland vom auropa* ischon Kontinent; vor alien aber sind die CJuellon, die wiederum diese Hasis zu versor* gen haben, namlich Jigland und Amerika, so wait von Tunis entfemt, dass os selir frag* lich ist, ob an diesor Stolls eine Invasion in dar naheron Zukunft überhaupt geplant sain kann. - Soliton tatsachlich ainmal feindli* cue Truppen unter grossen varlusten voruber* gab end Fuss in SUditalien fasaen konnen, so ware ihre Lage ungeheuer viol ungiinstiger und gefahrlicher als die der Achsen-Truppen. - Aus Rom wix haute gemeldet, dass die Vertoi* digungs-lfasenahrwn in ' uditalien fertig sind* - Was Angriffe auf italienische Inseln anbe* trifft, so ist übrigens zu erinnem, wio RHO* DOS vor der .roberung Griechenlands ausgehal* ten hat ! - Die gegenwartigen Luft-Angriffo auf Siiditalion wo lien eher als ein Versuch erscheinen, Achsen-Tiuppen von anderon Stel* lon abzulankan* Dar BALKAN wurde als oin mogliches An*

griffs-Objekt erwahnt* Dass Deutschland {egen diese oglichkeit umfasson* de Vorsichtsmassregoln getroffen hat, wiasen wirt Starke Verteidigung Krota; LuftwaffeBasis im Peloponnes; kurzlich grosse Iruppennach darn Balkan; verstarktes Vor* gehen gegen die Bandon in don Bergen von lion* tenagro (eine organisierte Jugoslav!sche Ar* mao beateht Port nur in dor englischon Propaganda). Auf der igaischon Saito wimmalt os von Inseln, die bis dicht an die turkische Kus to ein Labyrinth deutscher und Italian!* scher Bason fiir rlugzeuge und leichte Flotten*Kinhoiten darstellon* Und sol Ito sioh otwa die TURKEI zum Auf* nerschgebiet der Knglander hergeben, so kann der Balkan sahr wohl umgekehrt zur AngriffsBasis fiir die dautschen Truppen und die noch unangatastete bulgarische Armee warden. Schliesslich ist noch die iioglichkeit zu orwahnsn, dass die Alliierten die BALEARI* SCHJLi INSJUN bosetzen, um halbwegs naher an die Kldfranzosische Kiisto heranzukomon* Dies wurde zweifollos auf der Soite dor Achse in den Krieg- bringen. In dem Falla wiir* de wohl damit zu rechnen sain, dass Spanien vorlaufig seine Besitzungen in Afrika verlierai wurde* Aber anderersoits wSre GIBRALTAR fiir kigland als Flottanbaais oof ort unbrauchbar und wahrscheinlich bald verloren. Die Ebroberung von TUNIS wird von den Eng* landem und Anerikanern in erster Linio fir ihre Propaganda boi den "alliierten” VWlkern ausgenutzt* Die fixe Idee, dass sich das Blatt gowenda t, der Siagoszug begonnen habe und die Initiative ausschliesslich boi den Alliierten liege, muss unbedingt aufrechterhal ten warden! Wa las, dass TUNIS als einer der grdssten Siege der Woltgeechichto gelten mussel Ganz abgosehen von fruheron Schlachten dei’ Veltgeschicute warden die rankreich- und Russland-. chlachten und Singapore oinfach ein* taal auf die Seite geschoben* DLNKIRCHKE sei nunmahr gerdcht, hiess os! lan vorgisst zu or* wahnen, dass mit Diinkirchan nicht nur das bri* tische Lxpaditiono-Korps, sondem auch die ge* sarnten hblldndischen und belgischen Armeon und grosse Toile der franzosischon Armee orledigt waren* - * .alsche Oder übertrieWene ahauptungen schlagon zu gegebener Kelt doppelt hart zuruck ! - K W ?

IB JL >ll -Luj J- • t iu Tl-L fxU> j (Euripides)