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ZUR ERINNERUNG.

Da taglich die Schandflecken unseres Lagers weniger warden und, bei diessit Tempo, in absehbarer Zoit nur noch wenige davon zu be* merken sein werden (?), wollen wir hiermit einen letzten iickblick auf die Entstehung doe Pahiatua Tntemiertsnlagers machen. Oft und über Verschiedenes musste atch die Lagerleitvng seit jeher beiiu tchweizer Konsul, Vertreter unserer Intersseen, bekla* gen. Ganz besonders war die Behandlung der Kranken und alteren Herren geradezu ruck*

sichtelos. Aber jade Beschwerde hatte gwwdhnl. lich nur eine verzogerte Antwort mit allerlei Versprechungen zur 'olge. H Taupo“ wurde ge» nannt, und von bairoa und andoren Pldtzen wurde geeprochen. Harm F.Jahnke sen. wurde selbst, nachdem er ISngere Zeit i® Hospital zu Wellington verbrachte, eine Ruckkehr nach dan Tropen angedeutet. Vnd der Erfolg nach drei Jahren Intemierung war nichts ala statue quo.

Alf filch dann, im letzten Jahre, die Kriogagefahr fv-r Deusesland mit eincßi Jal ▼orachlim^erte, fing ©an an, eelbat Somes Tn* ael noch wMhrend unaeres Aufenthaltes allmah* lich zu einer *'este zu machen. Da isolate dann doch ein never Platz fur die Intemierten ge* funder werden, auf dass dieee geheimen Vorbe* reitungen nicht in “feindliche Eande” gera* ten warden.

Die Afrikaner hat ten bereits die J.ei* tyng der Armee in ihren landen, und die lang* a&me Pfuscherei der neuseelandiechen Regie®* rung konnte nicht roehr Rchritt Raiten. Ran dachte, dass nan vielleicht lait den inter* nierten den Reonplatz in Pah la tua noch am be* e ten in al tea k&nae biz nach dem < ge, und (was noch fiir sndere Griinde aufgebracht wurden, ist das geschatzte Geheira—nis car Kaoitalisten). Kurz und gut, die Arraee hatte es eilig, und ohne Vorbedacht fand man etwee über achtzig Arbei* ter zusammen, urn das betreffende Lager zu bau* en. Die meirten davon richteten sich in den an Ort und e telle befindlichen Geb&udlichkei* ten so gut wie "riglich ein — ale wohnten auch zu zwei in eine ? a ’’Cublicle”, und Frauen von der Y. v. . besorgten das Lochen —,und die anderen logierten in der Etadt. Lchwre Kraftwagen daa Material — auholz, Zement, Ashestplatten, Rohren usw. — herbei* zuschaffen, und in den ersten Tagen schien alles zu klappen, ”wie es nur eine Lemokratie kann". • - Vun kam die Prebe.

Kit dem on&t November kam auci der Regan nach Pahiatua. Die .agenridei' Banker mit jeder Fahrt tiefsr ein in den feuchten Boden, und jeden carauffolgenden ’’ag mussten die Gleise des vorhergehsnoen umfahren wardens sodass nach kurzer Kelt auf dem ganzen Platz kein festes Stuckchen Irde mehr war. Es wurde ein Vigliches Ereignis, dasa ein Ziehwagen den anderen aus dem knietiefen Dreck heraue* holen musste. Der ganze Platz entwickelte einen sauren 1 chlamra-Gerucf, der die Arbeiter n-Stigte, ihre Euartiere in der Stadt zu be« ziehan. Das Bauiiolz niucste am jide rait Eisen* brechem aus dem Dreck gehoben werden, und die Arbeit ging immer langseraer vor aich. Zu spftt fand man, dass man zuerst hMtte die Rege bau* en sollen, was wohl eine gute alfte <er Zeit und Arbeit erspart hatte; aber die Authority* ten wusston es besser und muesten uns auf So* mes Insei mitteilen, daas unser llazug von Kn* de Dezamber auf l-nde Januar verse ho bon sei. Das Lager war nicht fertig ‘nach Plan”. Zu* letzt wollten auch die Arbeiter nicht mehr aibeiten, und man machte einen letzten Ver* such, wenigstens alle Hilt tern bedacht und mit Tiiren, Fenstera und elektrisohon Licht, und endlich das ganze Lager mit einem doppelten Stacheldrantzaun versehen zu haben —— dabei wßre wohl das Latzte dac Wichtigste. Is kamen noch vierzig Maier, urn schnell die Baracken der Cffiziere und Doldaten zu atreichen. Das war der Hohepunkt. Was an dem Plan noch fedits, wUrden die Internierten schon selbst m* chen I - - - •

In diesem Zustande fanaen wir csf Jager am Jl.Januar nachmittags zwischen J und 4 Uhr. sachdea unsere Reisesacke und Handkoffer beim .ingang zu den ohn— und ’•chlafhUtten einer lacherlichen Untersuchung unterzegen worden warsn, durften wir unsere Pritschen aort auf—stellen. Lie Aussicbt Über das mit isteln Übersate Land hinweg auf die kahlen HUgel war Huasarat trostlos. Es fing an zu regnen, und tier andauemde Westwind trh wehte ituss und Hauch vom 5 iChomatein des Heizgebaudes direkt in unsere Hutten. Dieses BOA musste getoidort werden, und mehrere Kameraden machten alsbald die kUhnsten, unglaublich©ten an begann a® Tor Spaten und Schaufeln zu fordem, und das Uwraben unaitxelbar vor und hinter den Klitten, das ausrotten der Disteln und An* pflanzen von Bluinen und Gemuse, nicht zu vei*— gessen daa Anlegen von Tportpliitzen, waren im Nu in vollem Gangs. rst langsam, aber inj;aer ansehnlicher verbesserte rich das Bild,soda?s yj v eineio eventuellen neuen Internierten nur

♦ noch wenige S 'juren Trostlosigktaufweisen her harte, shut© un* zerfahrane Lahmbodea wurde umgegraben, geebnet and di© eiaemen Schollen am Spaten zerschia* gen. Dann erst konnte man Graseamen saen,wel~ char nun an manchen Stellen schon zum gr'lnen Rasen haranwachst. teben den Hutten bliihen aohon 'ohn, Trie und ! tiefmutterchen, und in* nerhalb des tacheldrahtea wurde gewiss der letzte Stein gesucht zur Vollendung einer prttohtigen Parkanlage. In dem Überschwem* rnungsgebiet zwische : ©see unc c chl_afbaracke antetend ein Damm. Denn maldeton sich auch Fanae, um unsere ‘ utton noch vor dem winter wohnbar zu raachen. Hier begann man die Vadnde, wo der Wind noch durch die Liicken zwischen den Aabestpl&tten biles* mit Hols und Pinax— Flatten zu verschalen, wahrend unsere Malar die Ufecher und Aussenwhnde mit griiner raxhe strichen. Inwendig folgten nun auch die Ma* ler ait Siegelleim und Kreide Über die Pinex-Verschwlung, und mit "Light Oak” Fir* niss iiber die untere Holzverschalung. Jeder Xaiaerad hat endlich ein "offiziellea Regal” Über seinem ett; aber offizielle Tiache und Stiihle* die atari uns schon so oft versprochen hat, Bind heuxe, nach drei hdchst unbeQuemen Fonaten —— wenn man arbeiten Oder schreiben will — noon nicht in Sicht, ebenao die be* rtihxaten Wan achrdnke. Ebenfalla fehlen Kir* che, Arbeitahiitte, Studierre.ua, Theaterge* bauds, Radio unci azigemessene Heizung. Die Cubicles fiir unsere b'lteren Herren, sowie die Beckon in den verschiedenen Rauiuen auch durch bwesenheit.

Also, wenn, gottloh, durch den Arbeits* geist unserer T nternierten in- und ausserhalb der Hiitten der letzte Schandfleck verschwinden sollte, bleibt dennoch wenigstens der Schmutz an den .ach-Balken eller HUtten un* sar Aa&feKhhh -.ndek. Andenken an neuseelSndi* ache Kultur. Sonderb erich ters tatter*

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Bibliographic details
Ngā taipitopito pukapuka

Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 59, 1 May 1943, Page 3

Word count
Tapeke kupu
1,018

ZUR ERINNERUNG. Deutsche Stacheldraht-Post, Issue 59, 1 May 1943, Page 3

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